AG Wohlfahrtspflege kritisiert Ausschuss-Zusammenlegung

„Unverständnis und Befremden“


Das Kreishaus in Olpe. von Sven Prillwitz
Das Kreishaus in Olpe. © Sven Prillwitz

Kreis Olpe. Die Zusammenlegung zweier Ausschüsse des Olper Kreistages (LokalPlus berichtete) sorgt für Unverständnis bei der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege im Kreis Olpe. Die Arbeitsgemeinschaft, der Caritas, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband, AWo und DRK angehören, hat eine Stellungnahme an Landrat Theo Melcher geschickt.


Der Kreistag hatte in seiner Sitzung am 2. November beschlossen, den bisherigen Sozial- und Gesundheitsausschuss sowie den Umwelt- und Strukturausschuss zu einem neuen Fachausschuss für Umwelt und Kreisentwicklung zusammenzulegen, dem entgegen bisheriger Praxis keine sachkundigen Einwohner mehr angehören. Dazu schreibt Christoph Becker, der Sprecher der AG Wohlfahrtspflege:

"Die Zusammenlegung stößt auf Unverständnis in der AG Wohlfahrtspflege, insbesondere auch deshalb, weil dies gerade in der Corona-Zeit als falsches Signal bewertet werden muss. In der neuen Ausschussterminologie kommen die wichtigen Begriffe „Soziales“ und „Gesundheit“ nicht mehr vor.

Falsches Signal gesetzt

Ebenso stößt auf deutliches Befremden, dass auf die bewährte und regelmäßige Beteiligung sachkundiger Bürger vollständig verzichtet werden soll und damit Personen mit vielfach langjähriger Erfahrung und fachlichem Hintergrund nun aktiv aus dem Gremium „ausgeladen“ werden.

Die politischen Kräfte im Kreis Olpe setzen mit dieser Entscheidung aus Sicht der Freien Wohlfahrtspflege ein mehrfach falsches Signal: „Soziales“ wird begrifflich und inhaltlich gestrichen, „Gesundheit“ wird in einen nichtöffentlich arbeitenden Arbeitskreis „abgeschoben“.

Die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege fordert Politik und Verwaltung nachdrücklich auf, diesbezüglich getroffene Entscheidungen zu überdenken und die im Wahlkampf gemachten Aussagen zur Bedeutung einer guten Gesundheitsversorgung und einer sozialen Ausrichtung durch entsprechendes Handeln zu unterstreichen.“

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