Afrikanische Schweinepest: Die Lage ist ernst, aber derzeit unter Kontrolle
Pressekonferenz im Olper Kreishaus
- Kreis Olpe, 17.06.2025
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss

Kreis Olpe. „Die Lage ist ernst“, machte Kreispressesprecher Holger Böhler zu Beginn der Pressekonferenz am Dienstag, 17. Juni, mit Silke Gorißen, NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Landrat Theo Melcher und Christian Kaiser, Fachdienstleiter Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Kreis Olpe, deutlich.


Thema waren die Auswirkungen, Maßnahmen und Empfehlungen zur Afrikanischen Schweinepest. Der erste infizierte Kadaver eines Wildschweins wurde am Freitag, 13. Juni, in Oberhundem gefunden (LokalPlus berichtete) und die Infektion mit ASP vom Friedrich-Löffler-Institut bestätigt.


Wichtigste Botschaft der Pressekonferenz: Die Allgemeinverfügungen, die am Dienstagmorgen in Kraft getreten seien (LokalPlus berichtete), müssen beherzigt werden. Außerdem darf kein Essen im Wald weggeschmissen werden und der Bürger darf sich nur auf den Wanderwegen, nicht im Wald, aufhalten.
Zum Hintergrund: In einem Waldgebiet in Oberhundem hatte ein Jäger ein Wildschwein entdeckt, das mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert war. Vier weitere infizierte Tiere wurden am Samstag gefunden. Danach gab es keine Funde verendeter Wildschweine mehr. Daraufhin wurden in den Kreisen Olpe, Hochsauerland und Siegen-Wittgenstein sogenannte Schutzzonen eingerichtet. In den genannten Kreisen gelten auch Auflagen.

Entwarnung gab es in einem Punkt: Dass es in der Schutzzone nur wenige Hausschweine – etwa 1.000 - gebe. Das Suchgebiet reichte in einem Umkreis von 1.500 Metern nach innen zum Fundort. Die Ministerin machte deutlich, dass das betroffene Gebiet stark bewaldet und touristisch frequentiert sei.
Gleichzeitig lobte Ministerin Gorißen den Einsatz der Landwirte, die bereits vorgesorgt hatten, der Suchtrupps, aller Beteiligten und des Kreises Olpe: „Wir bekommen das nur in den Griff, wenn wir alle miteinander daran arbeiten. Vom Menschen geht die größte Gefahr aus. Man kann nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, keine Lebensmittel wegzuwerfen.“
Es sei keine Frage gewesen, ob die Afrikanische Schweinepest den Kreis Olpe erreiche, sondern nur, wann, erklärten die Ministerin und Landrat Melcher. Letzterer betonte, dass Menschen keine Angst vor der Tierseuche haben müssten.

Wichtig sei ihm auch der Appell an alle, die sich im betroffenen Gebiet aufhalten: „Verhalten Sie sich bitte, wie in der Allgemeinverfügung zum Ausdruck gebracht. Es geht darum, das lokale Wild nicht aufzuschrecken, damit es sich nicht verbreitet, sondern in den Beständen verharrt. Wir möchten erreichen, dass die Menschen den Wald außerhalb der Wege nicht betreten.“
Man wolle nur verhältnismäßige Maßnahmen ergreifen, damit gastronomische und touristische Betriebe nicht über Gebühr eingeschränkt werden. Melcher: „Es muss erreicht werden, dass sie ungehindert ihren Geschäften nachgehen können.“

Jetzt müsse man abwarten und die Situation weiter beobachten. Im Falle von neuen Erkenntnissen seien weitere Maßnahmen möglich. „Nutzen Sie die touristischen Angebote, seien Sie vorsichtig und bleiben Sie auf den Wegen“, forderte Landrat Theo Melcher die Bürger auf. Auch wenn es bisher keine weitere Funde gegeben habe, so beschäftige die ASP den Kreis sehr – die Inkubationszeit beträgt mehrere Monate.
Christian Kaiser, verwies darauf, dass auch mit Jägern und Pächtern zusammengearbeitet werde. Es werde gezielt gesucht, insbesondere an Wasserstellen, da infizierte Tiere Fieber haben und sich abkühlen wollen. Kaiser stellte die Hypothese auf, dass es sich bei den gefundenen Tieren um einen „Familienverbund“ handeln könne. Gezielt gesucht werde auch nach Frischlingen, die ohne Bache unterwegs sind.
