Ärmel hoch, Impfstoff rein – wird Corona bald Geschichte sein?

Impfstart im Impfzentrum Attendorn


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Die 85-Jährige Hedwig Olbrich aus Wenden hat als erste Impfpatientin den Impfstoff bekommen. von Adam Fox
Die 85-Jährige Hedwig Olbrich aus Wenden hat als erste Impfpatientin den Impfstoff bekommen. © Adam Fox

Attendorn/Kreis Olpe. Die Impfungen im Impfzentrum des Kreises Olpe in Attendorn haben am Montagnachmittag, 8. Februar, begonnen. Die 85-jährige Hedwig Olbrich aus Wenden bekam als erste den Biontech-Impfstoff gespritzt.


Trotz Wetterkapriolen und Temperaturen im Minusbereich sind die ersten Spritzen im Impfzentrum Attendorn gesetzt worden. Stefan Spieren, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, gab an, dass sich für den ersten Tag 85 Impfpatienten gemeldet hätten. Absagen habe es bisher keine gegeben. Sofern eine Impfung nicht nach Plan stattfinden kann, muss man nicht befürchten, dass der Impfstoff weggekippt wird.

Bleibe eine oder mehrere Dosen übrig, dann werde man diese an die Mitarbeiter verimpfen, so Spieren. Die 50 Mitarbeiter des Impfzentrums traten heute ihre erste Schicht an. Diese werde zunächst einmal sieben Tage die Woche von 14 bis 20 Uhr gehen. Nach drei bis vier Wochen werde man dann die Zeiten aufstocken, wenn mehr Impfstoff komme. Im Vollbetrieb sind dann sieben Tage die Woche von 8 bis 20 Uhr geplant.

Letzte Anweisungen vor dem Impfstart für die Mitarbeiter des Impfzentrums. von Adam Fox
Letzte Anweisungen vor dem Impfstart für die Mitarbeiter des Impfzentrums. © Adam Fox

Denn zurzeit müsse man mit dem klarkommen, was da sei. Dies bedeutet pro Woche eine Impfung von 500 Personen, mehr Impfdosen habe man nicht erhalten. Ein Impf-Durchlauf dauert dann etwa 60 Minuten. Torsten Tillmann, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, gab an, dass die Zeit jedoch keineswegs in Stein gemeißelt sei. Man müsse die „Kinderkrankheiten“ ausmerzen, ggf. Abläufe justieren und auch das Alter und damit auch die Geschwindigkeit der Senioren berücksichtigen.

In den ersten drei Wochen sind zunächst ausschließlich Erstimpfungen geplant. Ab der vierten Woche kommen dann auch die Zweittermine. Während für alle Menschen, die 65 Jahre und älter sind, der Biontech-Impfstoff vorgesehen ist, kann bei Menschen unter 65 Jahren auch Astra Zeneca zum Einsatz kommen. Laut Stefan Spieren sei jeder Impftermin vergeben worden.

Im Labor wird der angelieferte Impfstoff von den Apothekern entsprechend aufbereitet. von Adam Fox
Im Labor wird der angelieferte Impfstoff von den Apothekern entsprechend aufbereitet. © Adam Fox

Der Kreis Olpe arbeite mit einem speziellem Buchungssystem, dieses Tool vermeide Doppelbuchungen. Der Hausarzt aus Wenden gab an, es bestehe kein Grund zur Sorge, niemand werde hier ohne zweiten Impftermin rausgehen.

Wendenerin und Drolshagener machen den Anfang

Den allerersten Impftermin hatte Hedwig Olbrich aus Wenden. Die 85-Jährige wurde von ihrer Tochter Ulrike Menne begleitet. Jakob Radmacher (83) aus Drolshagen, der von seiner Tochter Susanne Tump gebracht wurde, war danach an der Reihe.

Jakob Radmacher (83) aus Drolshagen hatte keine Angst vor der Impfung. von Adam Fox
Jakob Radmacher (83) aus Drolshagen hatte keine Angst vor der Impfung. © Adam Fox

Nach der Impfung besteht die Möglichkeit, bis zu 30 Minuten lang im Warteraum zu bleiben, um eventuelle Kreislaufprobleme abzuwarten. Dies sei jedoch nur ein Angebot, man könne auch sofort danach den Ausgang benutzen bzw. einen zweiten Impftermin vereinbaren, so Spieren.

Wichtige Infos

Die Verantwortlichen empfehlen bequeme, lockere Kleidung zu tragen - am besten ein T-Shirt und darüber eine Jacke - damit der Oberarm problemlos freigemacht werden kann. Das Impfzentrum ist gut beheizt. Wenn möglich, sollte auch der Anamnese- und Einwilligungsbogen, der mit der Einladung zum Impftermin verschickt wurde, ausgefüllt mitgebracht werden.

Die Impfung selbst erfolgt in den Oberarm. Über das Autoradio werden die Wartenden rechtzeitig zum Termin aufgerufen, wenn am Gerät die UKW-Frequenz 96,8 eingestellt ist. Im Impfzentrum besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske oder einer FFP-2-Maske, eine einfache Stoffmaske reicht nicht.

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