Abschluss der Feiern zum 200-jährigen Bestehen des Kreises Olpe
Blick auf 2050: Bevölkerungswachstum und Klimawandel immense Herausforderung
- Kreis Olpe, 10.11.2017
- Von Rüdiger Kahlke
Kreis Olpe. 200 Jahre Kreis Olpe. Zum Ende des Jubiläumsjahres blickte der Kreis nach vorne. Den Part übernahm Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Rademacher. Der Experte für Mathematik und Informatik mit Lehrstuhl für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Uni Ulm sprach vor geladenen Gästen über „Die Welt im Jahr 2050“.
Landrat Frank Beckehoff hatte sich eingangs auf Johannes Rau berufen: „Wenn es die Kreise nicht gäbe, müsste man sie erfinden.“ Er beschrieb den Kreis als „großen Dienstleistungsbetrieb für die Bürger“. Trotz des leidigen Themas Kreisumlage sei das Verhältnis zu den Kommunen „von einem guten und engen Miteinander geprägt.“
Der Kreis sei eine innovative und dynamische Wirtschaftsregion mit hohem Wohn- und Freizeitwert. In den 200 Jahren seines Bestehens habe er „die vielfältigsten Stürme überstanden“, sich immer angepasst, den Herausforderungen gestellt, Probleme gelöst. Beckehoff betonte: „Dies wird auch in Zukunft so sein.“
Als Sprecher der Bürgermeister gratulierte Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof. In einem Beitrag, der mehrfach für Heiterkeit sorgte, zeichnete er die gegenseitigen Abhängigkeiten von Kreis und Kommunen nach. Den Landrat sah er als alleinerziehenden Vater der kommunalen Familie mit sieben selbstbewussten Kindern. Das sei für beide Seiten nicht einfach. Als „erfolgreiche Gemeinschaft, deren Akteure sich gut verstehen, gehen wir gestärkt und noch schlagkräftiger in die Zukunft“, so Berghof.
2050 würden 200 Millionen Menschen auf der Flucht sein, auch getrieben vom Klimawandel. Während auf breiter Front der Ausstieg aus fossilen Energieträgern als Lösung gelte, versuchten die Großmächte, sich fossile Ressourcen zu sichern, um ihre geopolitischen Ziele durchzusetzen. Rademacher: „Die Idee der Dekarbonisierung (Ausstieg aus fossilen Energieträgern, die Red.) ist das Gegenteil von dem, was passiert.“ Am Thema Energie hänge der Wohlstand. Wenn der gefährdet sei, drohten immense Konflikte.
Hettwich vom Himmelsberg warf einen kabarettistischen Blick auf die 33 Jahre bis 2050 und nahm dabei augenzwinkernd Alltagsprobleme ins Visier. Etwa die abgesperrten Baustellen, an denen noch nicht gearbeitet wird. Da dienen die Absperrungen der Vorfreude, dass bald etwas passiert. Aber der Kreis werde auch in 33 Jahren noch schön sein und man werde auch 2050 noch St. Marin für alle feiern, statt eines Lichterfestes.