Abgeordnete Nezahat Baradari sorgt sich um Kulturerbe im Sauerland

Blei im Orgelbau


Nezahat Baradari, MdB. von Maurice Weiss
Nezahat Baradari, MdB. © Maurice Weiss

Berlin/Kreis Olpe. Die europäische Union plant eine Überarbeitung der Richtlinien in Bezug auf die berufsbedingte Exposition gegenüber Blei. Sollte es zu einer strikten Umsetzung kommen, sorgt sich die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari um das immaterielle Kulturerbe im Sauerland.


„Die neuen Grenzwerte haben potenziell massive Auswirkungen auf das Schützenwesen und den Orgelbau. Für historischen Schießsport ist uns von Seiten der EU-Kommission signalisiert worden, dass es eine Ausnahme geben wird“, so Nezahat Baradari. Für den Orgel- und Instrumentenbau sei dies bisher nicht geschehen. Sie setze sich aber dafür ein, dass dies ebenfalls erreicht werde.

„Blei ist im Orgelbau nicht substituierbar. Der Verlust an Expertise und Arbeitsplätzen wäre unwiederbringlich. Die Produktion würde sich ins Ausland verlagern - wo keinesfalls so hohe Standards eingehalten werden, wie dies heute im Deutschen Handwerk der Fall ist“, erklärt Baradari.

Man sei dort auf höchste Sicherheit und den Schutz der Mitarbeiter bedacht. Baradari engagiert sich deshalb auf mehreren Ebenen für Änderungen in der Richtlinie. Unter anderem habe man das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu einer Stellungnahme aufgefordert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Die Zeit würde nun langsam knapp.

Baradari hofft auf Ausnahmeregelung

Die Abgeordnete zeigt sich insgesamt dennoch vorsichtig optimistisch. „Noch ist es möglich, eine Ausnahmeregelung zu erreichen und den Orgel- und Instrumentenbau in Deutschland zu erhalten. Dieses Handwerk hat eine große kulturelle Bedeutung für unser Land.“

Ebenso wie beim Schützenwesen sei dies auch von der UNESCO bestätigt. Sie ist optimistisch, dass es für die Orgelbauer in Deutschland und dem Sauerland ebenfalls zu eine gute Lösung gibt.

Das Schützenwesen war 2015, der Orgelbau 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt worden. Im Kreis Olpe und im Märkischen Kreis gibt es eine Vielzahl historischer Orgeln, die teilweise bis in das 16. und 17. Jahrhundert zurückgehen.

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