Ab dem 1. Januar sind Rauchmelder Pflicht

Löschgruppe Elspe weist mit einer Initiative auf das Problem hin


Topnews
Auf Wunsch helfen die Kameraden der Löschgruppe Elspe auch, die Rauchmelder ordnungsgemäß zu installieren. von privat
Auf Wunsch helfen die Kameraden der Löschgruppe Elspe auch, die Rauchmelder ordnungsgemäß zu installieren. © privat

Kreis Olpe/Elspe. Ab dem 1. Januar 2017 ist es Pflicht: Dann müssen in allen Wohnungen und Wohnhäusern Rauchmelder installiert sein. Mit einer besonderen Aktion weist die Löschgruppe Elspe schon seit Jahren auf die Bedeutung von Rauchmeldern hin.


Seit 2013 erhält jedes Neugeborene in Elspe ein Rauchmelderpaket, bestehend aus einem Qualitäts-Rauchmelder mit VdS-Zulassung und Zehn-Jahres-Batterie, einer Plüschfigur „Grisu, der kleine Drache“, Infomaterial über Rauchmelder und eine kostenlose Beratung der Eltern zum Brandschutz in den eigenen vier Wänden.

Die Pflicht, Rauchmelder in den eigenen vier Wänden zu installieren, gibt es schon seit Jahren. Diese galt zunächst aber nur für Neubauten. Ende des Jahres läuft die Übergangsfrist ab, danach gilt die Rauchmelderpflicht für alle Wohnungen.
Versicherungen fragen nach
Zwar gibt es keine gesetzliche Regelung über die Konsequenzen, falls keine Rauchmelder installiert sind. Aber, so heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei: „Es ist davon auszugehen, das Versicherungen ab dem 1. Januar nach Bränden fragen werden, ob Rauchmelder installiert waren.“

Gesetzlich vorgeschrieben sind Rauchmelder als Mindestschutz in allen Schlafräumen, Kinderzimmern und im Treppenhaus auf jeder Etage. Außerdem empfiehlt die heimische Feuerwehr, auch Rauchmelder im Wohnzimmer und in der Küche anzubringen. „Brandursache Nummer eins sind defekte elektronische Geräte.“
 von Feuerwehr Kreis Olpe
© Feuerwehr Kreis Olpe
Hintergrund für diese Vorschrift sind erschreckende Zahlen: Jährlich sterben in Deutschland knapp 400 Menschen bei Bränden, weitere 4000 Brandverletzte mit Langzeitschäden sind zu beklagen. „Viele von ihnen hätten gerettet werden können, wenn Rauchmelder installiert gewesen wären“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.

Auch in Lennestadt spielten in der Vergangenheit Rauchmelder bei vielen Brandeinsätzen immer wieder eine Rolle. Zum einen sind Bewohner rechtzeitig durch Rauchmelder gewarnt worden, zum anderen hat es Einsätze gegeben, wo Rauchmelder den Schaden hätte in Grenzen halten können.
Auch die Nase schläft
„Besonders hoch ist die Gefahr nachts: Wenn die Menschen schlafen, schläft auch die Nase“, weiß die Feuerwehr. 70 Prozent aller Brandtoten seien nachts zu beklagen. Todesursache sei nicht in erster Linie das Feuer selbst, sondern die giftigen Rauchgase, die bei jedem Brand entstehen. „Schon drei Atemzüge können tödlich sein.“ 

Ein Rauchmelder nimmt die Rauchentwicklung eines Feuers bereits im Anfangsstadium wahr. Der durchdringende Ton des Rauchmelders warnt rechtzeitig, so dass die Betroffenen sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr alarmieren können.
 von Grobbel
© Grobbel
Die Initiative „Mit Sicherheit ins Leben - jedem Neugeborenen einen Rauchmelder" der Löschgruppe Elspe ist ein bundesweites Vorzeigeprojekt im Vorbeugenden Brandschutz.  Neben dem Rauchmelderpaket bringen die Kameraden das Gerät auch im Kinderzimmer an. Seit Beginn der Initiative hat die Löschgruppe Elspe schon mehr als 50 Rauchmelderpakete an Familien mit Nachwuchs überreicht. 

„Wir möchten Sicherheit verschenken“, sagt Karsten Grobbel, der die Initiative für die Löschgruppe Elspe vor drei Jahren ins Leben gerufen hat. „In vielen Haushalten waren noch keine oder nur wenige Rauchmelder installiert, teilweise waren sie falsch angebracht. Auf einem Schrank liegend funktioniert ein Rauchmelder nicht.“ Auch Ausreden wie „bei uns brennt es schon nicht" seien leider keine Seltenheit. 

Finanziert wurde dieses Projekt ausschließlich durch Spenden der Elsper Firmen, Unternehmen und Gewerbebetriebe.
Artikel teilen: