66. Ausstellung der Reihe „IHK Galerie“ in Siegen

„Awakening“


Künstlerin Stephanie Süßenbach. von Stephanie Süßenbach
Künstlerin Stephanie Süßenbach. © Stephanie Süßenbach

Siegen/Kreis Olpe. Mit „Awakening“, dem englischen Wort für Erwachen, ist die 66. Ausstellung der IHK Galerie übertitelt, die am Donnerstag, 1. Oktober, um 19 Uhr in der IHK Siegen eröffnet wird.


Dieser Mut machende Titel steht nicht nur trefflich für die Werke der Künstlerin Stephanie Süßenbach, sondern auch dafür, dass diese Vernissage nach Uwe Wintersohls Ausstellungseröffnung im Juli bereits die zweite in der IHK Galerie seit dem Lockdown im März dieses Jahres ist.

Auch wenn die Teilnehmerzahl der Vernissage aufgrund der Corona-Pandemie wieder beschränkt ist (verbunden mit einer Meldepflicht, die eine Anmeldung unter https://events.ihk-siegen.de/anmelden/564/ zwingend erforderlich macht), werden die großformatigen, bunten und Lust aufs Leben machenden Bilder Stephanie Süßenbachs in der Folge doch von den vielen – auch kunstferneren - Besuchern der IHK gesehen werden.
Führung mit der Künstlerin
Und für all diejenigen, die mehr über die Werke, ihre Hintergründe und ihre Entstehung erfahren möchten, wird auch bei dieser Ausstellung wieder eine Führung angeboten, die die Künstlerin selbst am Dienstag, 3. November, ab 15.30 Uhr übernimmt (erforderliche Anmeldung: https://events.ihk-siegen.de/anmelden/566/).

Bei der Vernissage hingegen ist es der „Blick von außen“, der in Werk und Wirken von Stephanie Süßenbach einführt: Kirsten Schwarz vom Museum für Gegenwartskunst Siegen wird mit ebenso profunder Expertise wie in gewohnt kurzweiliger und präziser Art auf die ausgestellten Werke einstimmen. Pate der in Kooperation mit der Art-Galerie Siegen erarbeiteten Ausstellung ist Arnold Vetter, Geschäftsführer der Vetter Industrie GmbH.

Eine Ausstellung, deren Werke wie Momentaufnahmen eines historischen Ereignisses wirken. Denn Stephanie Süßenbach hat mit einer Reihe von zunächst düsteren, dann stetig heller werdenden Bildern den bisherigen Verlauf der Pandemie nachempfunden. Doch Süßenbach bleibt keineswegs bei den Einschränkungen und negativen Aspekten stehen, sondern richtet den Fokus auf das „Erwachen“ nach dem Lockdown im Frühjahr 2020.
Abtönfarbe und Holzkohle
So beginnt die Schau mit einer Serie, die auf schwarzer Abtönfarbe mit Holzkohle gezeichnete verwaiste Städte zeigt. In den folgenden Bildern weicht das dominante Schwarz zunächst sanft pastelligen, dann immer satteren Farben von poppig Pink bis kräftig Ultramarinblau.

Die Motive wenden sich dem Leben und seinen vielfältigen und fröhlichen Momenten zu, gleichsam malerische Schnappschüsse, die das Leben für den Bruchteil einer Sekunde widerspiegeln: die Servicekraft in einem Siegener Straßencafé, die gerade Pause hat, in einer Ecke sitzt und raucht. Oder das Ehepaar, das sich unter dem Sonnenschirm des Cafés unterhält. Drei Kinder, die sich umarmen. Oder ein Paar, das sich küsst und ineinander zu verschmelzen scheint.

Die Werkzeuge sind Acrylfarben, Kohle, Kreide, Farbrolle und Tuschepinsel, die keine Korrektur erlauben, sondern dem Zufall und der Intuition Raum geben. Das zeigt Mut und die Unvorhersehbarkeit ihrer Kunst schafft künstlerische Autonomie. Und dem Betrachter beschert die Momenthaftigkeit der Arbeiten Stephanie Süßenbachs einen Augenblick der Vergegenwärtigung und Würdigung des Beiläufigen, Banalen und Alltäglichen.

Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr, freitags von 8 bis 15.30 Uhr geöffnet.
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