350 Arbeitnehmer bei Streikauftakt der IG-Metall in Attendorn

Klares Zeichen gesetzt


  • Kreis Olpe, 02.11.2022
  • Wirtschaft , Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
    Profilfoto Nicole Voss

    Nicole Voss

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Die Mitarbeiter der Elektro- und Metallindustrie stehen für ihre Forderungen ein. von Nicole Voss
Die Mitarbeiter der Elektro- und Metallindustrie stehen für ihre Forderungen ein. © Nicole Voss

Attendorn. Trillerpfeifen zwischen den Zähnen, schwenkende Fahnen – schon rein optisch haben die Teilnehmer am Dienstag, 2. November, beim Auftaktstreik der IG Metall ihrem Unmut freien Lauf gemacht. Nach dem die Friedenspflicht am Freitag, 28. Oktober, abgelaufen ist, will die Gewerkschaft der Forderung von acht Prozent Lohnerhöhung gemeinsam mit dem Mitarbeitern Nachdruck verleihen.


Knut Giesler, Leiter des Bezirksvorstandes NRW lobte, dass 350 Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie beim Auftakt dabei waren. „Das ist ein klares Zeichen an die Arbeitgeber ein Angebot zu machen. Die Arbeitgeber reagieren seit sechs Wochen nicht. Wir brauchen Geld in der Tabelle“, mahnte Knut Giesler.

Erst einen Tag vor Ablauf der Friedenspflicht, habe es das nicht hinnehmbare Angebot einer Einmalzahlung von 3.000 Euro auf 30 Monate gegeben. „Das ist ein Scherz. Die haben den Schuss nicht gehört. Wir brauchen eine tabellarische Erhöhung“, mahnte Knut Giesler.

Für die mahnenden Worte von Knut Giesler und André Arenz gab es viel Beifall. von Nicole Voss
Für die mahnenden Worte von Knut Giesler und André Arenz gab es viel Beifall. © Nicole Voss

Die Tarifrunde stehe bedingt durch die Pandemie, den Krieg und die steigenden Preise unter besonderen Vorzeichen. Die Politik habe laut Knut Giesler schneller reagiert und Entlastungspakete auf den Weg gebracht.

Hingegen seien alle sauer über die Verantwortungslosigkeit der Arbeitgeber. Ein „Angriff“ auf das Weihnachtsgeld sei nicht tragbar. „Wir sind nicht bereit darüber zu verhandeln“, so der Leiter des Bezirksvorstandes NRW. Am Donnerstag,10. November, werden die Verhandlungen fortgesetzt und es werde ein Angebot erwartet, das wirkt.

Streikauftakt in der Attendorner Stadthalle. von Nicole Voss
Streikauftakt in der Attendorner Stadthalle. © Nicole Voss

Wenn das nicht klappe, werde sich am 13. November, in Frankfurt entscheiden, ob die Tarifrunde beendet werde. Vom 17. bis 20. November, beginnen die heißen Tage, möglicherweise mit 24-Stunden-Streiks fortgesetzt. „Wir sind in der Verantwortung, noch vor Weihnachten Klarheit zu schaffen.

„Angebot hat Bezeichnung nicht verdient“

„Das ist nicht das Ende, das ist der Anfang. Was euch beschäftigt, ist mir klar. Ihr habt während der letzten Jahre trotz schwieriger Bedingungen dafür gesorgt und die guten Gewinne des letzten Jahres möglich gemacht. Und darum müsst ihr auch dauerhaft an der guten wirtschaftlichen Situation in der Branche beteiligt werden.

Darum erwarten wir, dass die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation mit einer guten Entgelterhöhung soziale Verantwortung übernehmen. Das Angebot der Arbeitgeber, welsches sie jetzt vorgelegt haben, hat die Bezeichnung „Angebot“ nicht wirklich verdient“, hob André Arenz, IGM-Bevollmächtiger hervor.

Oli Mester, Betriebsratsvorsitzender der Firma Hensel, die mit 64 Mitarbeitern vor Ort war, sagte: “Wir treten solidarisch für acht Prozent ein. Mit dem Vorsatz sind wir in den Bus gestiegen. Wir sind die Guten.“


Friedenspflicht

Friedenspflicht bedeutet, dass während der Laufzeit eines gültigen Tarifvertrags keine Streiks durchgeführt werden dürfen. Die Friedenspflicht endet grundsätzlich mit dem Ende des Tarifvertrages (beispielsweise durch Kündigung). Durch Schlichtungsabkommen kann sie verlängert werden.

Artikel teilen: