31 Prozent der Beschäftigten im Kreis Olpe droht Altersarmut
Rentenprognose der NGG
- Kreis Olpe, 04.12.2018
Kreis Olpe. Die Altersarmut droht mehr Menschen als bislang angenommen: Rund 21.000 Arbeitnehmer im Kreis Olpe würden – gemessen an heutigen Einkünften – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen. Und das, wenn sie nach immerhin 45 Berufsjahren in den Ruhestand gingen. Das sind 31 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.
Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner im Kreis Olpe künftig sogar noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf nur noch 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es mehr als 29.000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so das Pestel-Institut.
Die Bundesregierung hat eine Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis lediglich 2025 vereinbart. „Das reicht nicht aus“, so Mura. Die Große Koalition müsse das Rentenniveau längerfristig stabilisieren und möglichst anheben.
„Dabei haben Hoteliers, Gastronomen und Bäckermeister bei der Bezahlung durchaus Spielraum. Anstatt auf Aushilfen mit wenigen Wochenstunden zu setzen, sollten sie reguläre Vollzeitstellen schaffen – und zwar bezahlt nach Tarif“, so die Gewerkschafterin.
Eine gute tarifliche Altersvorsorge könne zwar dabei helfen, dass im Alter etwas mehr übrig bliebe. „Aber Zusatzrenten sind nicht dafür da, ein immer geringeres Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung auszugleichen“, so Mura. Ihr Fazit: „Der Staat muss die gesetzliche Rente sichern. Alle Beschäftigten sind auf sie angewiesen. Und die Arbeitgeber müssen bei Löhnen, Arbeitszeiten und Zusatzvorsorge viel mehr tun, damit die Menschen ihren Lebensabend genießen können.“