27. Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Gewinner ermittelt

Heid und Milchenbach landen auf Platz eins


Topnews
Heinz-Gerd Kraft, Kommissionsleiter von „Unser Dorf hat Zukunft“, mit Melanie Linn-Kebbekus, Wettbewerbsorganisation, im Kreishaus Olpe bei der Bekanntgabe der Sieger. von Nils Dinkel
Heinz-Gerd Kraft, Kommissionsleiter von „Unser Dorf hat Zukunft“, mit Melanie Linn-Kebbekus, Wettbewerbsorganisation, im Kreishaus Olpe bei der Bekanntgabe der Sieger. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Bei der 27. Auflage des „Unser Dorf hat Zukunft“-Wettbewerbs auf Kreisebene hatte die Bewertungskommission wieder einmal eine schwierige Aufgabe zu lösen: Sie musste aus den von den Städten und Gemeinden des Kreises Olpe vorgeschlagenen Dörfern die Preisträger auswählen, die für den Landeswettbewerb im kommenden Jahr gemeldet werden. Insgesamt haben 89 Dörfer am Wettbewerb auf kommunaler Ebene teilgenommen, von denen sich 18 Dörfer für den Kreiswettbewerb qualifiziert haben. Fünf dieser Dörfer vertreten den Kreis Olpe im kommenden Jahr im NRW-weiten Wettstreit. Am Freitag, 8. September, wurden im Kreishaus Olpe die Ergebnisse bekanntgegeben.


Die Dörfer des Kreiswettbewerbs wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Gruppe eins bildeten die Dörfer ab einer Einwohnerzahl von 501. Gruppe zwei beinhaltet Dörfer mit bis 500 Einwohnern. In Gruppe eins sicherte sich das Dorf Heid den ersten Platz, gefolgt von Oberveischede und Helden.

In Gruppe zwei setzte sich Milchenbach vor Niederhelden und Rehringhausen durch. Rehringhausen hat aufgrund des Limits von fünf Dörfern auf Landesebene in Kombination mit der Punktzahl die Qualifikation für „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Landesebene verfehlt.
Kommissionsleiter lobt Engagement der Dörfer
„Es ist unglaublich und erstaunlich, wie viele Dörfer sich in den Wettbewerb einbringen. Das Engagement der Bürger hat mich teilweise von den Socken gehauen“, sagte Heinz-Gerd Kraft, Kommissionsleiter von „Unser Dorf hat Zukunft“, als er gemeinsam mit Melanie Linn-Kebbekus, die in der Wettbewerbsorganisation tätig ist, die Ergebnisse bekanntgab. Meist würden sich Bürgerinitiativen um die Teilnahme ihrer Dörfer kümmern. „Die gibt es sonst meist nur noch gegen etwas“, sagte Kraft. 

Die Teilnahme im Siegerland sei nahezu eingebrochen. „Dort nehmen nur noch wenige Dörfer teil. Im Siegerland qualifiziert sich ein Dorf für den Landeswettbewerb“, sagte Kraft, der seit 30 Jahren dabei ist. „Auch die einzelnen Kommunen und der Kreis Olpe zeigen ein starkes Engagement." Außerdem seien die Kriterien im Kreis Olpe so hoch, dass die Dörfer für den Landes- und Bundeswettbewerb gut aufgestellt seien. „Wir wenden die vom Bund vorgegebenen Kriterien an“, sagte Kraft. Doch gerade wegen dieser hätten neue Dörfer kaum noch eine Chance.
Kreisbewertungskommission sucht Orte auf
Die neunköpfige Kreisbewertungskommission hat in der Woche vom 4. bis 8. September alle von den Gemeinden für den Kreiswettbewerb gemeldeten Dörfer aufgesucht und begutachtet. Allen Dörfern konnte die Jury ein großes Engagement bescheinigen. Vielfach wurde festgestellt, dass Anregungen und sachliche Kritik in Vorwettbewerben zum Beispiel zu einem vielfach deutlichen Fortschritt in der Ausgestaltung des Ortes oder der Verbesserung der Integration zugezogener Bürger geführt haben.

Die Kommissionsmitglieder stellen immer wieder mit Erstaunen fest, dass auch Dörfer mit einem bereits hohen Qualitätsstandard immer noch engagiert zu Werke gehen und Verbesserungen für ihren Ort erreichen. Bei diesem Engagement sind vielfach einzelne Personen oder Gruppen, vorwiegend aber die in das Ortsgeschehen eingebundenen Vereine zu nennen. 

Die Auswahl der besten Dörfer auf Kreisebene war für die Jury wie in Vorjahren auch bei diesem Wettbewerb wieder sehr schwer. Bewertet wurden neben der Entwicklung und Gestaltung des Dorfes insbesondere auch das Gemeinschaftsleben und die Eigeninitiativen im sozialen, kulturellen sowie im ökologischen und wirtschaftlichen Bereich.
Konkurrenz ist groß
Die Vielzahl der in den vergangenen Jahren durchgeführten Wettbewerbe hat dazu geführt, dass die Konkurrenz zwischen den Dörfern größer geworden ist. Erfreulich ist, dass immer wieder neue Orte oder Orte, die schon längere Zeit nicht mehr am Wettbewerb teilgenommen haben, sich dem Wettbewerb neu oder erneut stellen.
Als Siegerdörfer und Preisträger wurden von der Kreisbewertungskommission die nachfolgenden Orte ausgewählt:
Gruppe I ab 501 Einwohner:
  1. Heid (Preisgeld 1000 Euro)
  2. Oberveischede (Preisgeld 750 Euro)
  3. Helden (Preisgeld 500 Euro
Gruppe II bis 500 Einwohner:
  1. Milchenbach (Preisgeld 1000 Euro)
  2. Niederhelden (Preisgeld 750 Euro)
  3. Rehringhausen (Preisgeld 500 Euro)
Darüber hinaus wurden zahlreiche Sonderpreise von der Bewertungskommission vergeben. Im Rahmen der Abschlussbesprechung dankte Heinz-Gerd Kraft allen ehrenamtlich in den Orten Tätigen sowie den Mitgliedern der Bewertungskommission, die viel Zeit und Einsatz für die gute Sache eingebracht haben. Gleichzeitig wünschte er den am Landeswettbewerb teilnehmenden Orten im kommenden Jahr viel Erfolg.
Vergebene Sonderpreise (Preisgeld je 250 Euro):
Schliprüthen: Geschichte des Dorfes wird durch die Beschilderung der Gebäude nachvollziehbar und lebendig 
Serkenrode: Vorbildliche Kinder-  und Jugendarbeit unter dem Motto  „lebendiges, l(i)ebenswertes Serkenrode“
Fretter: Kindergartenprojekt “Waldfüchse“
Marmecke: Aktivitäten der Dorfjugend einschließlich der Traditionspflege
Bilstein: Initiativgruppe unter dem Leitbild „Altes erhalten - Neues gestalten“
Tecklinghausen: Gemeinschaftsaktion zur Errichtung eines  „Spielhauses“
Eichen/Eichenermühle: Entwicklung eines Dorflogos unter Beteiligung der gesamten Dorfgemeinschaft
Rahrbach: Vorbildliche Betreuung von Flüchtlingen durch die Bildung von Patenschaften in der Flüchtlingsarbeit
Welschen Ennest: Gestaltung des Dorfplatzes mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für alle Generationen
Benolpe: Entfernen von Bäumen zur  Verbesserung der Sicht  auf die Mariengrotte
Neuenkleusheim: Intensive Zusammenarbeit zwischen dem Kindergarten und der Waldgenossenschaft
Bebbingen: Gemeinschaftliche Ausrichtung aller landwirtschaftlichen Betriebe auf Bio-Mutterkuhhaltung auch zur Offenhaltung und Pflege der Landschaft
Artikel teilen: