205.000 Tonnen Streusalz für den Winter

Straßen.NRW sieht sich gerüstet für die kalte Jahreszeit


 von Symbol @ Dron / lia
© Symbol @ Dron / lia

Erfahrungsgemäß erreicht der Winter in Nordrhein-Westfalen erst im Januar und Februar seinen Höhepunkt, doch Meteorologen rechnen damit, dass bereits die nächsten Tage eher winterlich als herbstlich ausfallen könnten - zumindest in höheren Lagen. Straßen.NRW ist mit rund 205.000 Tonnen Streusalz startklar für die frostige Jahreszeit.


Rund 1.900 Straßenwärter mit 700 präparierten Streu- und Räumfahrzeugen stehen bereit, um für eis- und schneefreie Straßen zu sorgen. Spätestens ab November sind die beiden Winterdienstzentralen wieder rund um die Uhr besetzt. "Wenn es die Wetterlage erfordert, sind die Zentralen selbstverständlich schon früher im Dienst", sagt Ludwig Niebrügge, Winterdienst-Experte bei Straßen.NRW. In den beiden Winterdienstzentralen der Straßen.NRW-Autobahnniederlassungen Hamm und Krefeld laufen alle wichtigen Informationen zusammen. Wertvolle Erkenntnisse über die kurzfristige Wetterentwicklung liefert das Straßenzustand- und Wetterinformationssystem "SWIS", das die Straßenbauverwaltungen der Länder gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) betreiben. In dieses System fließen unter anderem die Straßenzustands- und Temperaturdaten aus den nordrhein-westfälischen Straßenwetterstationen. 220 dieser Stationen stehen in NRW an den Autobahnen, 60 weitere an Bundes- und einigen Landesstraßen. Hinzu kommen die kurzfristigen Wetterprognosen und Wetterradardaten des Deutschen Wetterdienstes. Trotz aller modernen Technik bleibt allerdings "menschliches Know-how" unverzichtbar. Die Mitarbeiter in den Winterdienstzentralen stehen deshalb im engen Kontakt mit den Meteorologen des DWD, den zuständigen Autobahnpolizeidienststellen - und natürlich mit den Autobahnmeistereien des Landesbetriebes.
Präventives Streuen mit Sole
Autobahnen sollen 24 Stunden täglich, wichtige Straßen für den überörtlichen Verkehr von 6 bis 22 Uhr befahrbar sein. So sieht es das bundesweit gültige "Anforderungsniveau Winterdienst" vor. Damit sich Glätte und Schnee auf der Fahrbahn gar nicht erst breit machen können, setzt Straßen.NRW seit einigen Jahren auf den Autobahnen verstärkt auf das sogenannte Flüssigstreuen mit Salzsole. Wenn die Prognosen erkennen lassen, dass Reifglätte, gefrierende Feuchte oder Schnee drohen, sprühen die Straßenwärter vorsorglich Sole, also in Wasser aufgelöstes Tausalz, auf die Fahrbahn. Eisglätte oder eine Eisschicht aus festgefahrenem Schnee können sich dadurch schwerer bilden. Außerdem wird die Sole nicht so schnell weggeweht wie die angefeuchteten Salzkörner beim Feuchtsalzstreuen. Das spart letztendlich Salz. 28 Fahrzeuge mit Flüssigstreuer sind im kommenden Winter landesweit auf den Autobahnen im Einsatz. Allerdings ist diese Technik nicht bei allen Witterungslagen einsetzbar und ergänzt somit das Feuchtsalzstreuen.
Kein Recht auf rutschsichere Fahrbahnen
Eine Garantie oder gar ein Recht auf geräumte und rutschsichere Fahrbahnen gibt es allerdings nicht. Im Bundesfernstraßengesetz heißt es dazu: "Die Träger der Straßenbaulast sollen nach besten Kräften ... die Bundesfernstraßen bei Schnee und Eisglätte räumen und streuen." Zu dieser Jahreszeit müssen Verkehrsteilnehmer deshalb immer mit Reifglätte, Eisglätte, Glatteis oder Schneeglätte rechnen und angemessen fahren - mit wintertauglicher Ausstattung des Fahrzeuges. In der Saison 2014/15 lag der Streusalzverbrauch von Straßen.NRW bei rund 108.000 Tonnen. Ein eher unterdurchschnittlicher Winter, denn der Durchschnittsverbrauch liegt - gemessen an den letzten 22 Jahren - bei 139.000 Tonnen pro Wintersaison. Gekostet hat der Winterdienst in der Saison 2014/15 circa 29 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen langjährigen Kosten liegen - bezogen auf aktuelle Preise - bei rund 35 Millionen Euro. (LP)
Artikel teilen: