130 Fahrzeuge und 30 Marken bei 4. Sauerland Klassik 2021 dabei
Start und Ziel in Attendorn
- Kreis Olpe, 27.09.2021
- Verschiedenes
Kreis Olpe/Attendorn. Das beste Auto bei einer Oldtimer-Rallye gibt es nicht. Alle Modelle, Marken und Ausführungen sind mindestens 26 Jahre alt. Wie bei fast allen Oldtimer-Events ist Porsche beim Sauerland Klassik die am häufigsten vertretene Marke. Exakt 30 unterschiedliche Automarken gehen an den Start.
Los geht es für Teilnehmer, deren Fahrzeuge oft eine besondere Geschichte und ein bewegtes Leben haben, und Zuschauer zugleich am kommenden Mittwoch, 29. September auf dem Klosterplatz von Attendorn. Dort müssen sich die Fahrzeuge einem kurzen technischen Check beim Automobilclub von Deutschland (AvD) unterziehen, der als Partner der Rallye auch die technische Unterstützung bei einer Panne übernimmt.
Auch am Donnerstagmorgen, 30. September, geht es zunächst mit den Checks der später angereisten Teams weiter, bis um 12 Uhr die Innenstadt dann nach und nach zur großen Startaufstellung für die 4. Sauerland Klassik umfunktioniert wird. Zwischen „Alter Markt“ und Klosterplatz können die 108 historischen Fahrzeuge dann ausgiebig begutachtet werden, bis dann pünktlich um 14 Uhr die Startflagge fällt. Rund 140 Kilometer stehen dann auf dem Programm. Den gesamten Streckenverlauf findet man auf der Sauerland Klassik Homepage.
Damit dieser Programmpunkt auch für Fans und Zuschauer interessant und abwechslungsreich ist, wird Peer Günther die fachkundige Moderation übernehmen und zahlreiche Anekdoten und Geschichten zu den Fahrzeugen und der Besatzung liefern.
Die weiteste Anreise eines Teilnehmers führt dabei sogar über den großen Teich bis nach Calgary in Kanada. Die kürzeste Wegstrecke haben aber eine ganze Reihe von Teams aus Attendorn und der Umgebung, die ihr zu Hause bei der Sauerland Klassik in diesem Jahr auf andere Weise erleben wollen. „Und auch denen versprechen wir tolle Erlebnisse und mit Sicherheit auch schöne einsame Straßen, die sie bisher noch nicht unter die Räder genommen haben“, verspricht Sauerland Klassik-Initiator Peter Göbel.
Viele Autos sind vor Ort am Start. Der „American La France“ aus dem Jahr 1918 ist jedoch das älteste Auto im Feld ist. Mit sechs Metern Länge und einem Hubraum von 14,5 Litern spielt das Modell in einer anderen Liga. Fahrer Richard Gebert hat aber nicht nur mit den puren Maßen zu kämpfen, ohne Servolenkung und jeglichen Wetterschutz sind er und seine Beifahrerin auch jedem Wetter ausgesetzt.
Zu den optischen Highlights gehört unter anderem auch ein Cadillac Club Coupé aus dem Jahre 1942. Autos wie dieses, ganz in schwarz, wuchtig und mit viel Chrom, sieht man hierzulande so gut wie gar nicht. Besitzer Michael Heinrich aus der Nähe von Berlin hat das Fahrzeug vor mehr als zehn Jahren ersteigert und dann für Events restauriert und aufbereitet.
Deutlich moderner ist der Opel Kadett Aero, der aus dem Rüsselsheimer Museum ins Sauerland kommt. Die im Frühjahr 1976 Cabrio-Limousine mit Targadach und Kunststoffheckscheibe wurde vom renommierten Karosserieschneider Baur in Stuttgart gefertigt. Opel warb seinerzeit damit, viele Bedürfnisse in einem Wagen vereint zu haben.
Ein einfach zu verstauendes Cabrio-Dach in einem geräumigen Urlaubs- und Familienauto, das auch problemlos im Stadt- und Berufsverkehr genutzt werden kann. Insgesamt wurden vom Aero gerade einmal 1.242 Fahrzeuge produziert, entsprechend selten ist er heute noch auf der Straße anzutreffen. Ein Grund war damals schon mit Sicherheit sein Preis, gegenüber der Limousine kostete der Aero 5.000 Deutsche Mark mehr.
Mittlerweile sehr selten ist ein Rover P6 3500 aus dem Jahr 1969. „P“ stand bei Rover als Kürzel für Nachkriegsmodelle, der P6 ist damit das sechste und letzte Modell, das Rover nach dem Krieg auf den Markt gebracht hat. Der letzte Rover P6 lief im März 1977 vom Band. Für seine zahlreichen Sicherheitsausstattungen erhielt der Wagen übrigens einige Industriepreise, so zum Beispiel für Sicherheitsgurte an den hinteren Sitzen sowie eine sich abknickende Sicherheits-Lenksäule im Falle eines Unfalls.
Noch sportlicher und mit vielen Rallye-Genen versehen ist der Lancia Stratos, mit dem Christian Faber das Land der 1.000 Berge erkunden will. Der flache Keil aus Italien gewann zwischen 1974 und 1976 nach Belieben und gilt noch heute als einer der erfolgreichsten Rallye-Wagen der Geschichte. Auch der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl konnte mit dem Wagen Siege einfahren.
Gleiches gilt für den Ford RS200, der wenige Minuten später auf die Reise geschickt wird. Das Modell gehörte zur letzten und wildesten Ausbaustufe der sogenannten „Gruppe B“, die stärksten Modelle in der Rallye-WM der Jahre 1984 bis 1986. Diese leisteten bis zu 550 PS bei gerade einmal 1.000 Kilogramm Gewicht.
Neben zahlreichen Autos gibt es auch noch ein Programmheft zur Sauerland Klassik. Dieses kann ab sofort in der Tourist-Information sowie in verschiedenen Geschäften in und um Attendorn. Während der Sauerland Klassik werden die Hefte darüber hinaus durch das Organisations-Team kostenlos an alle Interessierten verteilt.
Eigens dazu setzt man ein „Programmheft-Verteiler-Team“ ein, das entlang der Strecke immer wieder anhält, um Fans und Interessierte mit den gedruckten Fakten und natürlich auch der bebilderten Startliste zu versorgen.
„In den letzten Monaten haben wir alles dafür getan, dass auch die vierte Ausgabe der Sauerland Klassik zu einem Erfolg werden könnte. Wenn jetzt auch noch das Wetter mitspielt, werden viele Teilnehmer, Besucher, Fans und Zaungäste die Oldtimer-Tour und das Sauerland hoffentlich in guter Erinnerung behalten“, so Peter Göbel.
Sauerland Klassik 2021
Zeitraum: Mittwoch, 29. September bis Samstag, 2. Oktober
Dokumentenabnahme: Mittwoch, 29. September und Donnerstag, 30 September, an der Stadthalle Attendorn
Start: Donnerstag, 30. September, 14 Uhr, Klosterplatz Attendorn
Ziel: Samstag, 15.30 Uhr, Klosterplatz Attendorn
Streckenlänge: circa 720 Kilometer an drei Fahrtagen
Zugelassene Baujahre: Autos bis Baujahr 1995 inklusive
Maximale Teilnehmerzahl: 130 Fahrzeuge
Veranstalter: Agentur Plusrallye