Werthmann-Werkstätten erweitern Bereich "Digital Plus"

Aufstockung um sechs Arbeitsplätze


Markus Hanses (stehend l.) und Achim Scheckel (stehend r.) beobachten mit Freude die Weiterentwicklung der Mitarbeiter in der Abteilung „Digital Plus“. von Werthmann-Werkstätten
Markus Hanses (stehend l.) und Achim Scheckel (stehend r.) beobachten mit Freude die Weiterentwicklung der Mitarbeiter in der Abteilung „Digital Plus“. © Werthmann-Werkstätten

Welschen Ennest/Kreisgebiet. Der Bereich „Digitalisierung“ nimmt im Arbeitsangebot der Werthmann-Werkstätten einen immer höheren Stellenwert ein. Am 1. Juli 2014 ging der von Markus Hanses betreute Bereich in Welschen Ennest mit einem Beschäftigten an den Start, um zunächst das Aktenarchiv der Werkstätten zu digitalisieren und zu archivieren. Nach der schnellen personellen Aufstockung in diesem Bereich verarbeiten inzwischen fünf Männer und eine Frau die Archive heimischer Industrieunternehmen und Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen elektronisch.


Das erspart den Firmen viel Arbeit, Zeit und Geld. Das oft stundenlange Wühlen in Akten ist vorbei, wenn man etwas sucht. Nach Abschluss der Digitalisierung reicht ein Befehl am PC, um Einsicht in die Daten zu erhalten. Nach Beendigung dieser Arbeiten besteht für die Kunden die Möglichkeit, das gescannte Aktenmaterial anschließend in der Aktenvernichtung der Abteilung Lennestadt schreddern zu lassen.
Nachfrage steigt
Da die Nachfrage steigend ist, wird derzeit die Abteilung „Digital Plus“ um weitere sechs Arbeitsplätze erweitert. Diese sind ergonomisch ausgestattet und auch für Rollstuhlfahrer/innen geeignet. Die momentane Scan-Hardware lässt bei optimalem Durchlauf bis zu 10.000 Seiten pro Tag zu, nach der Erweiterung sind bis zu 30.000 Seiten möglich.

„Die Arbeit ist eine gute Chance für psychisch erkrankte  Menschen aus kaufmännischen Berufen, aber auch für Studenten und Studienabbrecher und für alle, die Spaß an der PC-Arbeit haben. Sie ist anspruchsvoll und durch den Wechsel bei den verschiedenen Arbeitsprozessen vielseitig“, erklärte Theo Selter, Abteilungsleiter der Werkstatt Olpe, zu der die Nebenstelle Welschen Ennest gehört.
Prozess wird ständig verbessert
Die Tätigkeiten unterliegen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Sehr wichtig ist es Gruppenleiter Markus Hanses und Achim Scheckel, Teamleiter der Nebenstelle Welschen Ennest, den hohen Stand der Qualitätssicherung zu halten und zu sichern. Wegen der ständig neuen Aspekte, die sich während der Arbeit eröffnen, schätzen sie besonders die Möglichkeit der Weiterentwicklung für die Beschäftigten.

„Die archivierten Daten speichern wir aufgrund des hohen Datenvolumens und zur Entlastung der jeweiligen EDV-Systeme unter dem Sicherheitsaspekt des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einer Cloud. Die externe Ablage ermöglicht dem Kunden über einen Sicherheitsschlüssel ein jederzeitiges Einsehen und eine grenzenlose Speicherung. Auf Kundenwunsch archivieren wir die Daten aber auch auf Festplatte, CD oder USB-Stick.“
Selbstwertgefühl stärken
Aus den gewonnenen Erkenntnissen aller Prozessbeteiligten wurde ein Formular entwickelt, mit dem alle wichtigen Daten beim Erstkontakt mit dem Kunden abgefragt werden. „Für unsere Beschäftigten besteht die Möglichkeit, an Kundenbesuchen teilzunehmen, damit sie Einblicke in die Betriebe erhalten. Das stärkt nicht nur ihr Selbstwertgefühl für die anstehende wichtige Aufgabe, es dient durch Reflexion vor und nach dem Termin gleichfalls zur Selbsteinschätzung, ob sie einer Tätigkeit in der freien Wirtschaft, auf die wir sie vorbereiten, bereits gewachsen sind oder nicht“, erklärt Markus Hanses.

Neben der Digitalisierung und Archivierung werden in der Abteilung auch kaufmännische Prozesse trainiert. Für die Beschäftigten eine gute Chance, sich in den gängigen Office-Programmen zu qualifizieren. So können logistische Abläufe erlernt sowie Arbeitspläne für die Arbeitsvorbereitung und Lieferscheine erstellt werden, außerdem kann am Warenwirtschaftssystem gearbeitet werden.
"Sie wachsen mit den Aufgaben"
Mit Freude konnte Markus Hanses feststellen, dass die Weiterentwicklung der Arbeitsfelder auch die Kompetenzen der Beschäftigten erweitert. Sie wachsen mit ihren Aufgaben. Überfordert wird jedoch niemand, jeder kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen. „Es sind nicht primär hochkomplexe, sondern rehabilitative Arbeitsplätze, auf denen wir die Leute fit für den allgemeinen Arbeitsmarkt machen wollen“, so Theo Selter.

Die fünf Männer und ihre Kollegin gehen jeden Tag gern zur Arbeit in die Werkstatt. „Ich schätze die Herausforderung und den Anspruch. Jeder Tag für sich ist ein kleines Erfolgserlebnis“, so ein Mitarbeiter. Ein anderer schätzt das genaue und konzentrierte Arbeiten unter dem Vier-Augen-Prinzip und den Wechsel in den Arbeitsschritten vom Sichten der Dokumente bis zur Digitalisierung und Kontrolle. Ein dritter bringt die Bedeutung des Teamworks auf den Punkt: „Hier stützt der Stärkere den Schwächeren, das funktioniert sehr gut. Es kann sich einer auf den anderen verlassen.“
Artikel teilen: