Vorstellung der Leitprojekte für das IKEK Kirchhundem
Bürgermeister Andreas Reinéry: Stopp der „Abwärtsspirale"
- Kirchhundem, 07.07.2017
- Von Christine Schmidt

Kirchhundem. „Wir haben uns auf den Weg gemacht, es ist noch nichts in Stein gemeißelt“, sagte Kirchhundems BürgermeisterAndreas Reinéry bei der Vorstellung der Ergebnisse des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK). Fünf mögliche Startprojekte für die Gemeinde Kirchhundem sind am Donnerstagabend, 6. Juli, vorgestellt worden. Ob diese oder andere Ideenentwürfe bei der Bezirksregierung eingereicht werden, entscheidet in der kommenden Woche der Rat.

Auf Gemeindeebene wurden folgende Maßnahmenvorschläge entwickelt:
- Vorhandene Gebäude sollen für altersgerechte Wohnangebote genutzt werden. Das Projekt wird durch die Gemeinde initiiert.
- Mit der jungen Dorfbevölkerung soll es eine Wettbewerbsaktion („Wir schaffen was im Dorf“) geben. Dieses Projekt soll eine Zusammenarbeit mit der Hundem-Lenne und weiteren Partnern sein.
- Betriebe sollen zusätzliche Ladestellen für E-Bikes und E-Autos bereitstellen. Die Koordinierungsmaßnahmen erfolgen durch die Gemeinde.
- Zwischen den Ortsteilen sollen die Radwege mit regionalem Netzanschluss ausgebaut werden. Die Gemeinde erstellt im ersten Schritt einen Prioritätenplan für den Ausbau fehlender Wegeverbindungen. Zweite Stufe des Vorhabens: die Umsetzung „prioritärer Maßnahmen“ (auf vorhandenen Wegen). Die Vorplanung der Gemeindeverwaltung dient dabei als Grundlage.
- Die Ortskerne Kirchhundem und Welschen Ennest sollen aufgewertet werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Umfeld der jeweiligen Kirchen und den ortszentralen Plätzen.

Außerdem sei man in die Orte gegangen und habe mit der Bevölkerung erarbeitet, welche Ideen Sinn machen und was zu leisten ist. Reinéry fügte außerdem hinzu, dass die 147 möglichen Projekte allesamt angegangen und beantragt werden. Die Projektentwürfe seien jedoch nicht in Stein gemeißelt, sie müssten weiterentwickelt und nach und nach ergänzt werden.
Das IKEK soll - wissenschaftlich ausgedrückt - „als strategische Handlungsrichtschnur im Hinblick auf Anforderungen des demografischen und sozioökonomischen Wandels in den Ortsteilen dienen.“ Jens Steinhoff, Leiter des IKEK-Projekts, machte den demografischen Wandel deutlich. Seine Prognose: Im Jahr 2030 werden Kirchhundem und Welschen Ennest die einzigen beiden Orte in der Gemeinde mit mehr als 1000 Einwohnern sein. Die kleinen Ortschaften hingegen werden nur noch auf dreistellige Einwohnerzahlen kommen. Auf diesen Berechnungen baut das Konzept auf.
Weiterer Baustein: die Bürgerbeteiligung. Nach ersten Bestandsaufnahmen und Sondierungsgesprächen wurden in den vergangenen Monaten in Bürger-Werkstätten die Stärken der Dörfer und auch Prioritäten erarbeitet. Daraus entstanden vier Handlungsfelder für die Gemeinde Kirchhundem:
- Siedlung, Bauen, Wohnen
- Soziale Infrastruktur
- Wirtschaft, Versorgung, Freizeit, Tourismus
- Technische Infrastruktur, Mobilität, Umwelt, Energie
