Vorhang auf beim Theaterverein Oberhundem: Aus Maren Bernowitz wird Ariane Berger
Hinter den Kulissen
- Kirchhundem, 11.01.2019
- Von Christine Schmidt

Oberhundem. Draußen ist es mittlerweile dunkel. Einige Regentropfen fallen vom Himmel. In der Dorfgemeinschaftshalle in Oberhundem hingegen ist es muckelig warm. Die ersten älteren Herrschaften kommen bereits eineinhalb Stunden vor Programmbeginn. Der Theaterverein Oberhundem zeigt heute „Wer krank ist, muss kerngesund sein“. Maren Bernowitz spielt die Rolle der Ariane Berger. Sie zeigt, wie sie sich auf ihren Auftritt vorbereitet und was hinter den Kulissen los ist.

Schick steht die Blondine mit ihrem dunkelroten Rock, mit schwarzem Pullover und Jeansjacke bei ihren Großeltern. Die sind heute extra gekommen, um ihre Enkelin auf der Bühne zu sehen.

Und schon damals stand Maren gerne im Rampenlicht. „Ich liebe das. In der zweiten Klasse habe ich mal den Nikolaus gespielt.“ Wenn das Publikum richtig abgeht und mit dabei ist, sei das das geilste Gefühl, strahlt sie über das ganze Gesicht.


Die Komödie von Uschi Schilling wird in drei Akten aufgeführt. Ausgesucht werden die Stücke von einer drei- bis vierköpfigen Gruppe, die sich jedes Jahr um die Auswahl kümmert.

Zusammen mit ihrer Schauspiel-Kollegin Katja Epping (Gerda Holbrook) stehen beide am „Theatertisch“. Maren hält sich die Hand vor den Mund und guckt erschrocken: „Wie viele Leute heute kommen, Wahnsinn. Hoffentlich passen die auch alle hier rein.“ So viele Leute seien schon lange nicht mehr da gewesen.
In der kleinen Umkleide haben sich schon alle versammelt. Es ist eng, aber gleichzeitig auch gemütlich. „Smoke on the water“ läuft. Auf den Tischen liegen jede Menge „Schnuck“ von Weihnachten, Chips und selbstgemachte Pizzaschnecken bereit.

Bevor sich Maren umziehen muss, geht sie auf die Bühne. Eine Praxis, Schreibtisch, Krankenliege, Skelett und viele medizinische Requisiten zieren das Bild – verdeckt von einem schweren blauen Vorhang. „Ich muss nochmal gucken, ob meine Sachen auch alle da sind“, sagt die gelernte Erzieherin und durchsucht sämtliche Zettel.

Jetzt muss auch Maren in die Umkleide. Das schicke Outfit tauscht sie heute gegen einen langen blau-grünen Faltenrock mit Muster und einen dicken roten Strickpulli in Übergröße. Aus Maren Bernowitz wird die Chefarzt-Sekretärin Ariane Berger.
Die Haare steckt sie mit einer großen Klammer hoch. „Ich mag die Rolle. Ich muss nicht auf Schickimicki machen und kann so reden, wie ich bin – frei raus“, grinst die Blondine.
„Jetzt geht’s los“, sagt Jutta Schöttes (Schwester Senta) und bewegt ihre Hände zitternd in der Luft. Dann geht es über die kleine Holztreppe nach oben. Alle stehen gespannt hinter den zwei Türen zur Bühne. „Der Moment, wenn ich die Türklinke anfasse – dann bin ich aufgeregt“, sagt Maren und reißt die Augen auf. Ein Gong ertönt: It’s showtime.
Die anderen Darsteller bleiben Backstage zurück und beobachten das Geschehen auf einem kleinen Fernseher. Es ist still. Alle drücken die Daumen und hoffen, dass alles ohne Pannen verläuft.

Hier im Krankenhaus geht es drunter und drüber. Und dann ist da auch noch Dr. Keller, der der Damenwelt mit seinem Machogehabe ordentlich auf den Keks geht.
Zeit, dass sich die Damen einen Masterplan überlegen, um den jungen Arzt (Thomas „Bauer“ Ludwig) mal richtig aus der Fassung zu bringen. Und vor allem Maren Bernowitz alias Ariane Berger alias Gina Mozzarelli hat da ihre Finger kräftig im Spiel…
Was die Damen im Schilde führen, können die Zuschauer in der letzten Vorstellung am Samstag, 12. Januar, ab 19.30 Uhr selbst sehen…

Die Besetzung
- Professor: Marco Epping
- Dr. Keller: Thomas Ludwig
- Lisa: Corinna Beckmann
- Senta: Jutta Schöttes
- Olga: Christel Schöttes
- Ariane Berger: Maren Bernowitz
- Gerda Holbrook: Katja Epping
- Werner Schnitzler: Reinhard Heimes
- Manni: Hubertus Aßmann
- Regie: Hildegard Mettbach
- Souffleuse: Laura Braun
- Maske: Miriam Mettbach
- Licht und Ton: Werner Arens und Dennis Schwermer
- Bühnenbau: Benjamin Schmidt
