Urlaub im Baumhaus: In Oberhundem kein Problem

Bauarbeiten abgeschlossen / Erste Gäste eingezogen


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Gleich zwei dieser einzigartigen Baumhäuser wurden in Oberhundem errichtet. von s: Nils Dinkel
Gleich zwei dieser einzigartigen Baumhäuser wurden in Oberhundem errichtet. © s: Nils Dinkel

Oberhundem. Übernachten in einem Baumhaus? Das ist neuerdings in Oberhundem möglich, denn dort hat Familie Greitemann, die auch den Gasthof „Zu den Linden“ betreibt, zwei 50 Quadratmeter große Baumhäuser errichtet. Die Kern-Bauarbeiten sind abgeschlossen. Pünktlich zu Beginn der Ostertage – am Gründonnerstag, 13. April - zogen die ersten Gäste ein.


Es war eine Punktlandung: Gerade rechtzeitig montierten Arbeiter die Küche, Dekorationen wurden aufgestellt und die Kleiderschränke aufgebaut. Auch die Bauabnahme ging erst kurz vor Einzug der ersten Gäste über die Bühne. Das Baumhaus ist ein individuelles Einzelstück aus Holz, das aus den hiesigen Wäldern stammt. Von außen ein Augenschmaus, von innen ein Unikat. Maßangefertigte Betten oder ein schwenkbarer einzeln angefertigter Tisch sorgen für einen hohen Komfort der Gäste im lichtdurchfluteten Baumhaus.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Die Idee, Baumhäuser für Feriengäste zu errichten, kam den Greitemanns schon vor zwei Jahren: Da machte die Familie mit ihren beiden Töchtern nämlich selbst in einem Baumhaus Urlaub. „Wir waren alle total begeistert“, sagte Aferdita Greitemann. Die Kinder hätten noch lange Zeit von diesem Urlaub geschwärmt.
Gasthaus unter Denkmalschutz
Hinzu kam, dass die Nachfrage nach Unterbringungsmöglichkeit immer mehr stieg. Was die Familie vor ein Problem stellte, wie Aferdita Greitemann erklärt: „Das Gasthaus selbst darf nicht weiter ausgebaut werden, da es unter Denkmalschutz steht. Eine Lösung musste her. Es fehlten uns Betten.“ Wochenlang suchten sie und ihr Mann Dirk nach einer vernünftigen Idee. Dann kam der glorreiche Einfall: Es sollten Baumhäuser werden. Dieses Vorhaben besprachen die Greitemanns mit dem Architekten Georg Koch aus Olpe. Das Projekt nahm Formen an.

Vor etwa 14 Monaten begannen die Planungen für dieses den Ortskern prägende Projekt. 2016 nahm das Konstrukt Formen an: Es wurden Kostenvoranschläge eingeholt und Firmen gesucht. Die Familie setzte sich mit ihren Ideen mit den Betrieben zusammen. In der ersten Januarwoche 2017 begann dann endlich die Bauphase. „Die Zimmerei Rüßmann stellte bei bis zu minus 17 Grad das Baumhaus auf. Die Bauarbeiter waren begeistert und zogen es trotz der eisigen Temperaturen durch“, erzählt Aferdita Greitemann. Bäder wurden eingerichtet, eine Heizungsanlage montiert.  „Elektronik, Wasser - alles funktioniert. Wir haben Probe geschlafen und alles war toll“, sagt sie mit einem Lachen.
Schlafen im Baumhaus schon jetzt beliebt
Schon jetzt erfreuen sich die Baumhäuser großer Beliebtheit. Der Buchungsplan zeigt nur noch wenige freie Tage an. Und das, obwohl auf der Internetseite ausschließlich der Entwurf der auffallenden und individuellen Bauwerke zu sehen ist. „Die Städter lieben es hier. Wir brauchten eine Veränderung. Die Baumhäuser ergänzen den ländlichen Stil“, sagt Greitemann. Viele der Gäste, die in den vergangenen Monaten den Gasthof „Zu den Linden“ besucht hätten, seien jetzt schon von dem Konzept begeistert. „Für Kinder sind Klettermöglichkeiten vorhanden und es ist einfach gemütlich“, weiß Greitemann.

In Bäume geklettert ist auch Aferdita Greitemann in ihrer Kindheit gerne. „Ich bin in der Stadt groß geworden. Immer, wenn ich an den Wochenenden oder in den Ferien bei meinem Opa war, bin ich direkt in seine Fruchtbäume geklettert“, erzählt sie. Jetzt sei sie froh, wenn Kinder kämen und diese tolle Möglichkeit nutzen würden.
Traditionelles trifft Modernes
Mit den acht neuen Betten in den Baumhäusern gewinnt der Gasthof vier Betten hinzu. Insgesamt ist auf 38 Betten aufgestockt worden. Jedoch fällt eine Ferienwohnung mit vier Schlafplätzen weg. „Es ist ein Markenzeichen. Was ich auch ganz toll finde ist, dass die neuen Baumhäuser super zu diesem 200 Jahre alten traditionellen Haus passen“, sagt Greitemann. Im Gasthaus werde traditionell gekocht. „Eine Fritteuse wird man hier nicht finden. Und dazu kommen jetzt noch zwei moderne, verrückte Baumhäuser. Das ergänzt sich super“, ist sich Greitemann sicher.
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