Update: Sauerländer-Fichten werden hauptsächlich für Strom genutzt
Abbau des Dortmunder Weihnachtsbaums
- Kirchhundem, 12.11.2020
- Dies & das
- Von Christine Schmidt
Christine Schmidt
Redaktion
Oberhundem/Dortmund. Jedes Jahr liefert Stefan Schulte-Brinker aus Oberhundem rund 1.700 Rotfichten aus dem Sauerland für den größten Weihnachtsbaum der Welt in Dortmund. Dieses Jahr werden die Fichten allerdings nicht aufgestellt. Mittlerweile steht fest, was mit den Nadelbäumen stattdessen geschieht.
Update von Donnerstag, 12. November:
Nachdem die Stadt Dortmund überlegt hatte, was mit den 1.700 Rotfichten passieren soll, steht jetzt fest: 200 der Bäume werden an Kitas und Senioreneinrichtungen gespendet. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Westphal mit. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, aber die Vernunft habe gesagt, bei den steigenden Infektionszahlen könne der Baum nicht aufgestellt werden.
Da es überwiegend Funktionsbäume seien, werden diese in einer Biogasanlage zu Strom weiter verwertet, erklärte Westphal. Wer noch Verwendung für einen Baum hat, kann sich bei den Schaustellern anmelden und sich eine Fichte mitnehmen.
Ursprünglicher Artikel von Dienstag, 10. November:
„Eine traurige Sache“, sagt Stefan Schulte-Brinker aus Oberhundem mit Blick auf den Abbau des Dortmunder Weihnachtsbaums, der am heutigen Dienstag beginnt. Das Gerüst für den riesigen Christbaum war bereits aufgebaut worden.
Coronabedingt wird der Baum dieses Jahr jedoch nicht aufgestellt. Dazu hatte sich die Stadt Dortmund entschieden, nachdem schon der Weihnachtsmarkt abgesagt worden war. Man wolle Massenansammlungen rund um den Baum vermeiden, heißt es laut Medienberichten.
Die gesamte Situation, dass alle Märkte abgesagt wurden, sei ja schon eine traurige Angelegenheit, sagt Stefan Schulte-Brinker. „Deswegen wäre es schön gewesen, zumindest einen Weihnachtsbaum zu haben – aber gut, die Stadt hat so entschieden.“
1996 wurde der 45 Meter große Weihnachtsbaum zum ersten Mal in Dortmund aufgestellt. Seitdem liefert der Forstbetrieb aus Oberhundem dafür jedes Jahr die Fichten. Bereits Ende Oktober beginnen die ersten Arbeiten und dann werden die Bäume nach und nach ins Ruhrgebiet transportiert, berichtet Schulte-Brinker.
Aktuell gibt es Diskussionen, was mit den 1.700 Fichten passieren soll. Dafür sei die Stadt Dortmund jetzt verantwortlich, so der Oberhundemer. Er habe den Auftrag erfüllt und sei für den weiteren Ablauf nicht mehr verantwortlich. Schulte-Brinker hofft natürlich auf eine gute Alternative für seine Bäume.
„Die Rotfichten sind speziell für diesen Zweck gezüchtet worden. Sie sind für den Außenbereich gedacht, haben eine gewisse Größe und sind nicht für den Hausbedarf geeignet“, sagt der Experte.
Wo die Sauerländer Fichten schließlich landen, wird die Stadt wohl in den nächsten Tagen entscheiden. Für Stefan Schulte-Brinker und sein Team beginnt in den nächsten Wochen die heiße Phase des Weihnachtsbaum-Verkaufs. Wenn es keinen Riesen-Christbaum gibt, soll es immerhin die kleine Nordmanntanne im Wohnzimmer sein.