Unterricht an der Hundem: „Das ist Lernen mit allen Sinnen“
Grundschüler erforschen heimische Gewässer
- Kirchhundem, 18.06.2021
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt
Kirchhundem. Was könnte schöner sein, als eine Unterrichtsstunde in der Natur? Das durften die Viertklässler der Kirchhundemer Grundschule am Kreuzberg jetzt erleben. Im Lumbricus, dem Umweltbus der Natur- und Umweltschutzakademie des Landes NRW, erforschten die Schüler am Freitagmorgen, 18. Juni, Lebewesen aus dem heimischen Bach.
Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Sieben und Pinseln stiefelten die kleinen Forscher - auf der Suche nach verschiedensten Kleinstlebewesendurch - den Bach Hundem. Umweltpädagoge Ottmar Hartwig erklärte vorher ganz genau, worauf es dabei ankommt.
„Ihr müsst nur ein bisschen wühlen“, verriet er den Kindern. „Hier unter den Steinen ist der Bär los.“ Kein Wunder, dass die Augen der Schüler immer größer wurden und jeder unbedingt seine eigenen Tierchen finden wollte.
Also los, rein ins Wasser. Eine Viertelstunde lang untersuchten die Viertklässler jede noch so kleine Ecke des Baches. Und siehe da: „Wir haben was gefunden“, rief schon der erste Schüler nach wenigen Minuten. Die Motivation der anderen stieg noch mehr. „Was ist denn, wenn wir Gold finden?“, wollte natürlich auch einer wissen.
„Es ist so toll, das hier zu sehen. Die Kinder bekommen so das Gefühl für den Wert der Natur vermittelt“, freut sich auch Lehrerin Anna Marx über den Unterricht im Freien. Viele Kinder wüssten heute leider nicht mehr, wie es sei, im Bach zu spielen.
Keine Frage also, dass die Schüler begeistert waren, bei den Temperaturen im Wasser statt im Klassenzimmer zu sein. „Ich könnte das stundenlang machen“, schlenderte einer der kleinen Forscher durch die Hundem – immer mit Blick ins Wasser. Auch Zoey und Amelie zeigten voller Stolz ihre Schale, in der sie viele Schnecken und andere Krabbeltiere gesammelt haben.
Anhand der Tiere sollen die Schüler erkennen können, ob der Bach intakt ist. „Hier geht es heute um den Erlebnischarakter und den Kindern den Wert von natürlichen Gewässern zu vermitteln. Aber auch darum, das Interesse der Kinder für die Natur zu wecken“, so Hartwig.
Und das hat definitiv geklappt: Mit der Stereolupe untersuchten die Viertklässler ganz konzentriert und leise, was sie da aus der Hundem gefischt hatten.
Die Forschungs-Stunde soll den Schüler schon Lust auf nächste Woche machen. Denn da steht für die gesamte Grundschule, die ja eine Naturparkschule ist, eine Projektwoche an. Dann sind Besuche in der Landesfischereianstalt Albaum, bei der DLRG oder auch beim Wasserbeschaffungsverband geplant – alles auf die Gemeinde Kirchhundem bezogen.