Unternehmer diskutieren über Fachkräftemangel und Breitbandausbau
IHK-Wirtschaftsgespräch
- Kirchhundem, 19.11.2019
Kirchhundem. Beim IHK-Wirtschaftsgespräch bei der Bäckerei Hesse in Welschen Ennest kamen jetzt 50 Teilnehmer aus Kirchhundem zusammen, um über aktuelle Themen wie Breitbandausbau, Fachkräftemangel und Gewerbeflächen zu sprechen.
Eine besondere Bedeutung hat die mögliche künftige Erschließung einer Erweiterungsfläche für das Gewerbegebiet am Heid. Dabei handelt es sich um einen von insgesamt acht „Suchräumen“, die ein von der IHK beauftragter Gutachter für die Gemeinde Kirchhundem im Rahmen des regionalen Gewerbeflächenkonzeptes gemeinsam mit der Verwaltungsspitze ermittelt hat.
Der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Hermann-Josef Droege stellte die Areale näher vor. Das Konzept zielt darauf ab, in das Verfahren zur Neuaufstellung des Regionalplans möglichst viele geeignete Flächenoptionen einzuspeisen. In der Bilanz fehlen der Gemeinde rund 15 Hektar, dem gesamten Kreisgebiet mehr als 190 Hektar an Wirtschaftsflächen.
Bei den Industriebeschäftigten zeichnet die Gemeinde der höchste Zuwachs in den vergangenen 19 Jahren im Kreisgebiet aus.
„Allerdings hat sich die bürokratische Ausgestaltung des Förderprogramms als Bremsklotz erwiesen, der den Ausbau vor Ort deutlich erschwert und auch zu monatelangen Verzögerungen geführt hat“, erläuterte IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer. Bei den Teilnehmern des Wirtschaftsgespräches stieß dies auf Unverständnis. Immerhin habe der ländliche Raum gegenüber den Ballungsräumen, die schon seit Jahren im schnellen Internet sind, ohnehin das Nachsehen.
Auch die bestehenden Mobilfunklöcher sorgen für Verärgerung: „Während überall über 5G diskutiert wird, müssen wir uns an vielen Orten mit langsamen Edge-Verbindungen herumquälen. Von einer 92-prozentigen LTE-Abdeckung, die es landesweit angeblich gibt, sind wir meilenweit entfernt“, betonte Prof. Dr. Stephan Becker, Geschäftsführer von Becker Immobilien.
Breiten Raum nahm die Lage auf dem Fachkräftemarkt ein. Die Zahl der Ausbildungsverträge sei in der Gemeinde stabil, während kreisweit ein leichter Rückgang zu verzeichnen sei, erläuterte IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster.
Bürgermeister Andreas Reinéry bedankte sich ausdrücklich für das gute Zusammenwirken von Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Er bemerkte optimistisch: „Fachkräfte, die hier arbeiten wollen, lassen sich nicht von kommunalpolitischen Auseinandersetzungen beirren, sondern vom hier vorzufindenden guten Geschäftsmodell überzeugen.“