Trinkwasser im Rahrbachtal: „Mehr Infos wären wünschenswert gewesen“

Nur noch Kruberg betroffen


  • Kirchhundem, 21.10.2022
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  • Von Christine Schmidt
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Rahrbachtal. Im Rahrbachtal gibt es wieder keimfreies Trinkwasser, nur für Kruberg herrscht weiterhin das Abkochgebot. Auf LP-Nachfrage erklärt das Gesundheitsamt des Kreises Olpe, wie das möglich ist.


Bereits am Mittwochnachmittag hatte der Kreis Olpe einen Post zur Aufhebung des Abkochgebots bei Facebook abgesetzt - ein Kanal, der bekanntlich nicht jedem Bürger zur Verfügung steht. Erst am Donnerstagnachmittag, fast 24 Stunden später, gab es die offizielle Meldung.

Auf Nachfrage von LokalPlus erklärt die Pressestelle des Kreises dieses Vorgehen: „Um den Bürgern diese wichtige Nachricht schnellstmöglich mitzuteilen, wurde die Vorabinformation über die sozialen Medien gewählt. Sollte es durch diese Form der Kommunikation zu Irritationen gekommen sein, entschuldigt sich der Kreis Olpe dafür. Für die gemeinsame Presseinformation von Gemeinde Kirchhundem, Kreis Olpe und Kreiswerken waren Abstimmungsprozesse erforderlich, die am Donnerstag abgeschlossen waren.“

Ausführliche Erklärung erwünscht

Auch eine Bürgerin aus Kruberg hatte sich an die LP-Redaktion gewandt. Sie ist entsetzt und fühlt sich nicht genug informiert. „Wir haben nur die Info, dass Kruberg noch betroffen ist. Warum das so ist, aber nicht“, so die Anwohnerin.

Sie sowie viele ihrer Mitmenschen aus den Orten wünschten sich eine richtige Erklärung. „Wir wurden zwar immer informiert, haben aber keinerlei Hintergrundwissen bekommen“, bemängelt sie. „Ich weiß nicht, was es für Keime sind, war das jetzt ein Zufallsbefund, wie können solche Keime entstehen – all das wäre schön zu wissen“, so die Krubergerin.

Zeitliche Differenzen

Auf LP-Nachfrage erklärt die Kreisverwaltung, warum nur noch Kruberg betroffen ist: „Das Versorgungsgebiet Kirchhundem wird von zwei Hochbehältern der Kreiswerke gespeist. Beide Hochbehälter sind mit einer Leitung verbunden und an das Gesamtnetz der Kreiswerke angeschlossen. Die Ursache einer Verunreinigung liegt nicht immer zwingend im Hochbehälter, sondern kann auch an anderer Stelle ihren Ursprung haben, z.B. in einem Ortsnetz.“

Aufgrund unterschiedlicher Durchflussmengen in den verschiedenen Netzbereichen könne es zudem zu zeitlichen Differenzen kommen, bis an allen Probestellen wieder ein zu 100 Prozent einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung stehe.

Eine Ursachenforschung werde derzeit von den Kreiswerken und den Gemeindewerken betrieben. Trotz umfangreicher Sicherungseinrichtungen könne eine Verkeimung von Trinkwasser dennoch nie in Gänze ausgeschlossen werden.

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