Traumjob Sky-Moderatorin: Mit dem Fußball die Brötchen verdienen
Christina Graf aus Heinsberg moderiert die zweite Bundesliga
- Kirchhundem, 20.05.2017
- Von Christine Schmidt

Heinsberg. Unter der Woche bei der Familie in Heinsberg und am Wochenende am Spielfeldrand bei den Topspielen der Bundesliga: Christina Graf arbeitet für den privaten Sender „Sky“. Fußballspieler interviewen, Taktiken der Trainer kritisch hinterfragen, Aufstiegskämpfe in der zweiten Liga kommentieren und Beiträge für den Sender drehen gehören zu ihrem Job. Ein Job, um den sie vielleicht manch einer beneidet.

Heute arbeitet Graf fest für den Sender: Kommentatorin der zweiten Bundesliga, Field-Reporterin in der ersten Liga und Filmemacherin. Sie ist eine der wenigen, die so viele unterschiedliche Aufgaben abdeckt. „Eigentlich mache ich alles. Aber auch weil es einfach Bock macht.“ So wurden neben den Interviews am Spielfeldrand dann auch mal Beiträge mit Florian Niederlechner beim Segwey-Rennen und mit Thomas Eisfeld beim Lasertagduell gedreht. „Gegen Eisfeld hatte ich überhaupt keine Chance“, lacht Graf.

Alles baut sie mit ein, selbst aus Pressekonferenzen nimmt sie einiges mit. „Ich muss absolut save sein bei den Infos über die Mannschaft“, so die Heinsbergerin. Der theoretische Kram dauert dann meistens so zwei Tage. Den Rest der Woche bekommt sie unterschiedliche Aufträge zur Vorberichterstattung und muss viel durch Deutschland reisen. Mit der Kamera zieht sie dann los, teilweise alleine, teilweise mit einem Team, um Trainer oder Spieler beispielsweise beim Training zu interviewen.

Ihre Heimatliebe und ihre Bodenständigkeit sind der 31-Jährigen anzumerken. Sie findet ihren Job längst nicht so spektakulär wie andere. „Mir geht es gar nicht darum, mich vor der Kamera zu präsentieren“, auch die Spieler kennenzulernen, findet sie nicht übermäßig spannend. „Das Wichtigste ist für mich die Nähe zum Sport. Die Nähe zum Spiel gibt mir den größten Kick“, erzählt Graf. Die Heinsbergerin spielte früher in der ersten Bundesliga der Damen, musste allerdings verletzungsbedingt mit dem Fußball aufhören – für Graf ein schwerer Schlag.
Böse Zungen behaupten, Frauen haben beim Fußball nichts verloren. Christina Graf erzählt, dass sie mit diesen Klischees allerdings selten konfrontiert wird. „Mittlerweile sind wir viele Kolleginnen, die mit dem Fußball ihr Geld verdienen.“ Vor allem die Spieler treten der 31-jährigen Reporterin im Interview genauso gegenüber, wie den männlichen Kollegen.

Heute ist der letzte Spieltag der Fußball-Bundesliga und Christina Graf wird zum letzten Mal am Spielfeldrand stehen – vorerst. Dann geht es während der Sommerpause erstmal in den Urlaub, um dann mit neuer Energie in die kommende Saison zu starten.
