Theaterverein Oberhundem sammelt 650 mit Liebe gepackte Taschen

Oberhundem. Rund 650 Taschen: Das ist das stolze Ergebnis der ersten Runde für die Hilfsaktion, die der Theaterverein Oberhundem kurzerhand aus dem Boden gestampft hat (LokalPlus berichtete). Und bereits am Donnerstag, 10. März, geht es weiter.

Im Minutentakt werden neue Taschen für Mütter und Kinder aus der Ukraine in der Dorfgemeinschaftshalle abgegeben. Jedes Mitglied des Theatervereins, das an diesem Abend Zeit hat, hilft mit.

Es geht Schlag auf Schlag: Taschen am Eingang entgegen nehmen, an den passenden Tisch bringen, in Kartons packen. Hier läuft alles nach Plan, die Organisation klappt super. Jeder hat seine Aufgabe, jeder seinen Bereich.

Die Taschen sollten im Vorfeld beschriftet werden: Beutel für Mütter oder für Kinder. Für die Kinder wurden Taschen in drei Kategorien gepackt, 0 bis 3 Monate, 3 bis 6 Monate und 6 bis 12 Monate. Jede Kategorie hat einen Arbeitstisch, an dem die Taschen weiter in Kartons gepackt werden. Es dauert nur ein paar Minuten, dann ist der Karton mit fünf bis sechs Taschen gefüllt. Kein Wunder also, dass sich nach nur 30 Minuten ein großer Berg an Kartons aufgetürmt hat.

„Was alles abgegeben wird, ist der Wahnsinn“, sagt Laura Braun, die auf die Aktion in den sozialen Medien aufmerksam wurde. So viele Taschen seien mit so viel Liebe gestaltet worden. Selbstgestrickte Söckchen, bemalte Taschen mit Herzen, Selbstgenähtes und und und. „Es ist wirklich toll, wie das hier läuft“, freut sich die Mutter über die große Resonanz. „Die Leute geben sich so viel Mühe und verpacken wirklich nur schöne Sachen.“

Die Resonanz war im Vorfeld schon so groß, dass die ursprüngliche Organisation „Slings for Refugees“ den Transport aus logistischen Gründen absagen musste. Kurzerhand sagte das Unternehmen APT Attendorn Unterstützung zu und bringt die vielen Kartons nächste Woche nach Polen. „Für die Unterstützung sind wir echt dankbar“, so Laura Braun.

Viele Unternehmen unterstützen die Aktion. Die Kartons wurden gestiftet, die Etiketten in drei Sprachen wurden gedruckt, eine Firma spendete Medikamente und ein Unternehmen brachte jede Menge warme Decken nach Oberhundem.

Viele Leute packen extra mehrere Taschen, gehen extra noch einkaufen. Eine der Helferinnen erzählt, dass es Männer gebe, die erstmals vor Regalen mit Hygieneprodukten für Frauen gestanden hätten und überfordert gewesen seien. Aber sie möchten helfen und stellen sich der Aufgabe.

Auf dem Parkplatz der Dorfgemeinschaftshalle trudeln auch immer wieder Autos mit Nummernschildern von außerhalb ein: Überall haben die Menschen von dieser Aktion erfahren.

Aber nicht nur der Theaterverein Oberhundem hilft. Der gesamte Ort hat sich unter dem Namen „Oberhundem hilft“ zusammen getan. Die JSG Oberhundem/Saalhausen bietet wieder einen Ostereierverkauf an, dessen Erlös an das Projekt „go4peace“ gespendet wird. Und auch die örtliche DLRG beteiligt sich mit einem Spenden-Schwimmen an dem Projekt.