„So lange es unsere Gesundheit zulässt, werden wir weitermachen“

Ursula und Georg Weißbrich erhalten Päpstlichen Orden


  • Kirchhundem, 24.10.2022
  • Glaube & Religion
  • Von Teresa Spies
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Pastor Heinrich Schmidt verlieh dem Ehepaar Ursula und Georg Weißbrich den Päpstlichen Orden auf dem Kohlhagen. von Teresa Spies
Pastor Heinrich Schmidt verlieh dem Ehepaar Ursula und Georg Weißbrich den Päpstlichen Orden auf dem Kohlhagen. © Teresa Spies

Kohlhagen. Das Ehepaar Ursula und Georg Weißbrich aus Hofolpe hat am Sonntag, 23. Oktober, den Päpstlichen Orden verliehen bekommen. Das sogenannte Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ ist ein päpstliches Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Anliegen der Kirche und des Papstes.


Da die Verleihung aufgrund von Corona verschoben werden musste, fand sie am Weltmissionstag im Rahmen einer Andacht durch Pastor Heinrich Schmidt auf dem Kohlhagen statt.

Pastor Schmidt begrüßte alle Anwesenden, das Ehepaar Weißbrich, die Ordensschwestern, den Bürgermeister sowie Familie und Freunde des Ehepaars: „Wir dürfen unseren Glauben Gestalt werden lassen, um heute etwas nachzuholen, worauf der Papst schon so lange gewartet hat. Gut so, denn wer, wenn nicht Sie haben den Gedanken der Mission lebendig gehalten“, so Schmidt.

„Großartige Projekte“

Das Ehrenkreuz würdige Jahrzehnte langes Engagement in vielfältigen Bereichen, erläuterte Pastor Schmidt bei der Verleihung. „Ich darf Ihnen im Namen der Kirche herzlich danken und gratulieren für diese Ehre.“

Durch die 1987 gegründete Missionsgruppe des Ehepaars seien großartige Projekte verwirklicht worden. So seien in den vergangenen Jahren vor allem mit dem Verkauf von Handarbeiten auf verschiedenen Märkten 100.000 Euro zusammengekommen. „Das ist wichtig und bedeutend, aber wichtiger ist, dass es aus dem Herzen herauskam“, verdeutlichte Schmidt.

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Ordensverleihung auf dem Kohlhagen an das Ehepaar Weißbrich.

Anschließend nutzte das Ehepaar die Gelegenheit, um noch einmal auf ihr bisheriges Schaffen zurückzublicken und um sich zu bedanken.

„Es ist uns eine große Freude, mit Ihnen und euch heute am Weltmissionstag hier oben auf dem Kohlhagen zusammen zu sein“, sagte Ursula Weißbrich. Der Kohlhagen sei schon seit ihrer Kindheit ein Anziehungspunkt, da dort unter anderem ihre Tochter geheiratet oder sie dort ihre Goldene und Diamantene Hochzeit gefeiert hätten.

Kohlhagen von hoher Bedeutung

Auch für Georg Weißbrich ist der Kohlhagen von großer Bedeutung: „Hier fand ich einen Ersatz für die vielen Wallfahrtorte in Schlesien, zu denen ich vor der Vertreibung 1946 in meiner Kindheit mit meinen Eltern pilgerte.“

Ursula Weißbrich erzählte, dass sie am 1. Januar 1972, also vor 50 Jahren, ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Bezirksfrau der kfd begann. Durch die Hilfsarbeit sei ihr bewusst geworden, dass man auch über den Kirchturm hinausblicken müsse. Von da an verfolgte sie weiter den Gedanken, für die „Eine Welt“ zu arbeiten.

Gründung einer Missionsgruppe

Im Jahr 1987 gründeten die Eheleute dann in Hofolpe eine Missionsgruppe mit anfangs 30 Frauen. Durch ein befreundetes Ehepaar lernten die Weißbrichs Schwester Leonidis kennen, die für ihren Orden in Indien tätig war: „Wir von der Missionsgruppe waren uns einig, dass die Erlöse unserer Basare für die Arbeit der Schwestern in Indien eingesetzt werden sollten“, so Ursula Weißbrich.

Das Ehepaar berichtete ebenfalls von der ersten Indienreise 1993, auf der sie Schwester Catherine und Schwester Gonzalo persönlich kennenlernten. In Indien besuchten sie das Krankenhaus in Maghola und auch das Provinzhaus der Armen Dienstmägde Jesu Christi.

Ordensverleihung auf dem Kohlhagen an das Ehepaar Weißbricht. von Teresa Spies
Ordensverleihung auf dem Kohlhagen an das Ehepaar Weißbricht. © Teresa Spies

2006 reisten Ursula und Georg Weißbrich zum zweiten Mal nach Indien und halfen mit einer Spendenaktion nach der Verwüstung des Tsunamis im Südosten des Landes.

Als dann 2009 Schwester Leonidis starb, habe der Orden eine Stiftung eingerichtet, in die seither die Markterlöse und Spenden eingezahlt werden.

Dank an die Tochter

2012 fand dann der letzte der fast 50 Basare statt. Die Familie Weißbrich habe sich jedoch dazu entschieden, die Arbeit in Indien weiterzuführen: „Vor allem unsere Tochter Claudia setzt sich großartig ein. Dafür sind wir ihr sehr dankbar.“

Abschließend bedankten sich Ursula und Georg Weißbrich bei allen, die ihnen bei all' ihren Projekten zur Seite standen, und verdeutlichten: „Vorgestern feierten wir das Fest der heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen. Wir danken allen Gefährtinnen und Gefährten der letzten 50 Jahre. So lange es unsere Gesundheit zulässt, werden wir weitermachen.“

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