Schwein gehabt: Jäger-Paar rettet Frischling „Maggie“ und zieht ihn groß
Tierische Geschichte
- Kirchhundem, 30.07.2019
- Von Christine Schmidt
Topnews
Oberhundem. Aufgeregt flitzt Frischling „Maggie“ durch den Garten von Max Schulte und Alina Hanses. Gräbt den Garten um, steckt die kleine Nase in die Erde und quiekt vor sich her. Das Jäger-Pärchen hat das etwa zwei Wochen alte Wildschwein-Baby gefunden, gerettet und zieht es jetzt groß.
„Ich habe dann den zuständigen Förster angerufen“, erklärt der Oberhundemer. Aber der habe nur zwei Optionen gesehen: Mitnehmen oder ... . Denn ein Wildschwein, das noch so jung ist, habe kaum eine Chance, ohne Mutter zu überleben. Außerdem sei es sehr ungewöhnlich, dass die Bache ihr Junges dort zurückgelassen habe.
„Du musst mal was vorbreiten, wir haben jetzt ein Wildschwein“, rief Max Schulte seine Freundin aufgeregt an. „Und dann hatten wir den Salat“, lacht der Oberhundemer. In einem Stall mit Wärmelampe brachten die zwei Jäger den kleinen Frischling unter. Anfangs war die Kleine noch ängstlich und verkroch sich nur.
„Maggie“ hat sich berappelt. Mit viel Liebe, guter Milch und Zeit päppelte das Paar die Kleine auf. Nicht das erste Findelkind in der Familie Schulte. Ein Esel, Rehkitze und sogar zwei Waschbär-Babys fand die Familie schon und kümmerte sich.
Für immer kann und soll „Maggie“ aber eigentlich nicht bleiben. Sie soll in einem Wildgehege unter ihren Artgenossen irgendwann ein neues Zuhause finden. „Obwohl“, grinst Max Schulte, „ich habe auch schon überlegt, hier ein Wildschweingehege hinzubauen.“ Neben den zwei Eseln, Hunden und Laufenten würde ein Wildschwein auch nicht mehr Arbeit machen.
Ein Landwirt aus Attendorn hat sich auch angeboten, das Tier aufzunehmen. Dort leben nämlich schon zwei ausgewachsene Schweine. „Aber erst, wenn sie größer ist“, meint Alina Hanses und lächelt. „Erstmal bleibt sie noch bei uns.“