RothaarWindWahn: „Zerstört nicht unsere Heimat“
Bürger-Infoveranstaltung
- Kirchhundem, 18.08.2020
- Von Christine Schmidt
Heinsberg. Windkraft - das Thema brennt den Heinsbergern unter den Nägeln. Dementsprechend voll besetzt war die örtliche Schützenhalle, als die Bürgerinitiative „RothaarWindWahn“ am Montagabend, 17. August, zur Infoveranstaltung eingeladen hatte.
Ein halbes Jahr lang recherchierte die Bürgerinitiative und trug ihre Ansichten in einer Präsentation am Montagabend vor. Ob Gesundheit, Naturschutz oder Brandschutz – sachlich legten sie den Anwesenden ihre Argumente und Ergebnisse dar.
Große Sorgen macht den Bürgern das Thema Gesundheit. Laut Dr. med. Herrmann-Josef Jung belegen etliche Studien, dass die Anlagen schädigende Auswirkungen auf den Menschen hätten. Der Schlagschatten, aber vor allem der Infraschall trage dazu bei. „Die Bevölkerung wird als Versuchskaninchen benutzt“, so Jung. Wenn Windkraft ein Medikament wäre, würde er es nicht verschreiben – zu unsicher seien die gesundheitlichen Faktoren.
Beunruhigt ist auch Marvin Schädler (Bürgerinitiative). Das Thema Brandschutz bereite ihm große Bauchschmerzen. Denn stünden die Anlagen einmal in Flammen, sei es unmöglich für die Feuerwehr, in 200 Metern Höhe oder mehr einen Brand zu löschen. Eine Anlage könne nur komplett niederbrennen. Was mit der Natur im direkten Umkreis passiere, wolle er sich nicht vorstellen.
Ebenso kritisch sah Frank Dubberke das Thema Immobilienverlust. Häuser verlieren an Wert, das sei Fakt. Eine mit Windkraft gespickte Gegend sei unattraktiv für junge Familien und habe einen negativen Einfluss auf den Tourismus.
Das Fazit der „RothaarWindWahn“-Initiative: „Wir wollen erneuerbare Energien, aber nicht in unserem Wald“, brachte es Dubberke auf den Punkt. Solar wäre eine Möglichkeit, die er sehr begrüße. „Fünf Windkraftanlagen bei uns sind genug. Zerstört nicht unsere Heimat.“