Reaktion auf knappen Wohnraum

Turnhalle in Oberhundem wird Notunterkunft / Platz für bis zu 30 Personen


  • Kirchhundem, 14.10.2015
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

Kirchhundems Bürgermeister Andreas Reinéry.
Kirchhundems Bürgermeister Andreas Reinéry.

Die Turnhalle in Oberhundem wird zur Unterkunft für Flüchtlinge: Binnen zehn Tagen soll die Halle bezugsfertig sein und dann bis zu 30 Menschen Platz bieten, sagte Bürgermeister Andreas Reinéry am Mittwochnachmittag auf Anfrage von LokalPlus.


Bereits in der vergangenen Woche habe die Gemeindeverwaltung angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen über diese Option nachgedacht. In dieser Woche sei dann die Entscheidung gefallen, die Turnhalle als Notunterkunft zu nutzen. „Wir haben bald kein einziges Bett mehr frei“, begründete Reinéry den Schritt, der auch aus Gründen der Planungssicherheit nötig gewesen sei: „Täglich kriegen wir neue Meldungen über Neuzuweisungen, die am Tag danach schon wieder wechseln.“ Mit der Turnhalle erhöhe die Verwaltung gleichzeitig ihre Flexibilität bei der Unterbringung. So soll etwa eine fünfköpfige Familie, die in Kürze in Kirchhundem erwartet wird, in einer Wohnung untergebracht werden, die aktuell von fünf Einzelpersonen belegt ist. Sobald das Quartier in Oberhundem zur Verfügung steht, sollen diese hierhin umziehen.
Planungen für Herrichtung laufen
Bis dahin müssen in der Halle Sportgeräte abgebaut, der Boden präpariert, eine Küche und Internetzugänge eingerichtet und neue Stromleitungen verlegt werden. Außerdem braucht es Betten und Mobiliar. Die Planungen zur Her- und Einrichtung der Halle hätten Verwaltung, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Techniker zusammen gemacht. Für die Turnhalle in Oberhundem habe sich die Gemeinde auch vor dem Hintergrund entschieden, dass hier kein Schulsport stattfindet. Sportvereine hingegen müssen sich hingegen kurzfristig nach Alternativen umsehen. Wann sie die Halle wieder nutzen können, ist offen.
Wohnraumsuche ergibt weitere Treffer
Am Konzept der dezentralen Unterbringung wolle die Kommune nach Möglichkeit aber weiter festhalten, betont der Bürgermeister – auch mit Blick auf die „perspektivische Integration“ der Flüchtlinge. Bei der Suche nach privatem Wohnraum scheint die Verwaltung fündig geworden zu sein: Ein Haus und zwei Wohnungen könnten Reinéry zufolge demnächst als zusätzliche Unterkünfte zur Verfügung stehen. Bei einer Besichtigung am Mittwoch hätten sich die drei von der Gemeinde ins Auge gefassten Immobilien als geeignet erwiesen. Gleichzeitig betonte das Gemeindeoberhaupt, dass die Verwaltung auch bei der Immobiliensuche weiter auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen sei: „Wir nehmen jeden Tipp dankbar entgegen.“
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