Puppe Pauline geht auf Reisen – mitten ins Kriegsgebiet der Ukraine

Kreis Olpe/Welschen Ennest. Eine Puppe geht am Samstag, 27. Mai, auf Reisen in die Ukraine. Mitten ins Kriegsgebiet. Dort soll das Team aus dem Kreis Olpe, das zu einem einwöchigen Hilfstransport aufbricht, die Puppe einem Kind schenken. Das wünscht sich der sechsjährige Janne aus dem Montessori-Kinderhaus in Welschen Ennest, der die Puppe gespendet hat.

Im Montessori-Kinderhaus Welschen Ennest kam das Thema „Teilen“ im Schulkinder-Stündchen auf. „Den Kindern war es eine Herzensangelegenheit, anderen Kindern zu helfen, denen es nicht so gut geht“, erzählt Leiterin Ann-Katrin Hartmann.

Über eine Mutter entstand der Kontakt zu dem Helferteam, das bei LokalPlus über seine Pläne zu einem weiteren Hilfstransport in die Ukraine berichtet hatte. Bei dieser Fahrt soll ein gespendeter Lkw, voll beladen mit Hilfsgütern, in das Kriegsgebiet gebracht werden und vor Ort bleiben. Sofort war das Team des Kinderhauses Feuer und Flamme: Da müssen wir helfen!

Und so organisierten Team, Kinder und Eltern eine Sammelaktion: Jedes Kind konnte Spielzeug und Kleidung für die Kinder in der Ukraine spenden. Sabine Schöpf, eine von fünf Helfern, die sich am Samstag, 27. Mai, auf den Weg Richtung Charkiw machen, nahm die Spenden jetzt dankbar entgegen: Neben Spielsachen wie einem Bobbycar und Kuscheltieren kamen Pampers, Baby-Spielzeug, ein Auto-Kindersitz und vieles mehr zusammen.

Mittendrin: die Puppe von Janne. Pauline wurde sie noch schnell getauft, bevor sie auf große Fahrt geht und ein Kind in der Ukraine glücklich macht. „Versprichst du mir, dass du ein Foto machst, wenn du die Puppe einem Kind gibst?“, hat der Sechsjährige Sabine Schöpf gebeten. Diese versprach es dem Jungen und wird das Foto dann auch an LokalPlus schicken...

Zusätzlich organisierte das Montessori-Kinderhaus eine Waffelaktion. Dabei kamen 200 Euro zusammen, mit denen die Anschaffung eines chirurgischen Instrumentes für die Kinderklinik in Charkiw unterstützt werden soll.

Denn das ist – neben den anderen Hilfsgütern wie Kleidung und Hygieneartikeln – eines der Hauptanliegen der freiwilligen Helfer: Sowohl eine Klinik in Kiew als auch das Kinderkrankenhaus in Charkiw sollen mit medizinischem Gerät versorgt werden. Dank vieler Spenden, sowohl aus der Bevölkerung als auch von Ärzten, kann das Helferteam so beispielsweise einen Defibrillator, chirurgische Instrumente, 4.000 Mal OP-Kleidung, Reinigungsmittel, Pflegeartikel, Laptops und Drucker in die Ukraine bringen.

„Sachspenden haben wir genug. Der Lkw ist voll bis unter das Dach“, berichtet eine dankbare Sabine Schöpf. Was noch gebraucht wird, ist finanzielle Unterstützung. „Alleine die Spritkosten sind immens“, weiß sie.

Nach wochenlanger, anstrengender Vorbereitungszeit macht sich das Team nun am Samstagmorgen, 27. Mai, auf den Weg in die Ukraine. Mit ganz viel Hilfe im Gepäck. Und mit Puppe Pauline, die garantiert ein Kind glücklich machen wird.