Osterbrauchtum in Würdinghausen lebt wieder auf

„Knärstern“ und Osterfeuer


Rund 20 Kinder gehen an den Kartagen wieder knärstern. von privat
Rund 20 Kinder gehen an den Kartagen wieder knärstern. © privat

Würdinghausen. Nach zwei Jahren freut man sich in Würdinghausen, dass zwei Oster-Traditionen wieder stattfinden können: das Osterfeuer und das „Knärstern“.


„Brauchtum ist ein Baustein für eine lebendige und funktionierende Dorfgemeinschaft.“ Hinter dieser Aussage stecken Erfahrungen durch Erlebnisse und Erzählungen. Zu Ostern werden in Würdinghausen das Osterfeuer und das Knärstern (Plattdeutscher Sprachgebrauch), von der Dorfjugend organisiert. „Das ganze Dorf freut sich“, so Ortsvorsteher Karl-Josef Cordes.

Jugend wird beim Bau unterstützt

Die Dorfjugend hat mit dem Bau des Osterfeuers schon begonnen, der Baum steht schon und einiges an Astwerk ist aufgeschichtet. Der Baum wurde gestiftet von Daniel und Christian Vickermann. Beide haben in ihrer Jugend immer tatkräftig beim Bau des Osterfeuers mitgewirkt. „Osterfeuer ist in der Jugend ein Muss“, da sind sich beide einig.

Jeder Traktor und jede Karre aus dem Ort ist im Einsatz. Die Familien Röttgers, Poggel, Meeser und Müller-Habbel stellen die Fahrzeuge samt Diesel kostenlos zur Verfügung. Die Dorfjugend bedankt sich für so viel Unterstützung. Am Ostersonntag, 17. April, wird das Feuer um 19 Uhr angezündet. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.

Ratschen ersetzen Kirchenglocken

An Karfreitag und Karsamstag findet außerdem das traditionelle Knärstern statt. Kinder ziehen dabei durch die Straßen, um mit dem Geräusch von „Ratschen“ das Geläut der Kirchenglocken zu ersetzen. Die Kirchenglocken verstummen an Gründonnerstag. Erst in der Osternacht an Karsamstag „erwachen“ sie wieder feierlich. Im Volksmund sagt man auch: „Die Glocken fliegen nach Rom.“

Tradition wird weiter gepflegt

Um das Brauchtum der neuen Generationen näher zubringen, trafen sich jetzt mehr als 20 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in der Schützenhalle. Michael Richard, Vorsitzender der Schützenvereins, teilte mit den Kindern die Gruppen und ihre Straßen ein. Am Karfreitag und Karsamstag, jeweils um 7, 12 und 18 Uhr, treffen sich die Gruppen und gehen durch den Ort.

“Wir pflegen unsere Traditionen, sind stolz und freuen uns, dass sich mehr als 20 Kinder dafür engagieren. Einfach Klasse", so Richard abschließend.

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