Oster-Special: Am Hasenbahnhof noch nicht eingetroffen
Restaurants servieren Wild erst im Herbst - Warten auf den Osterhasen am Wegekreuz
- Kirchhundem, 16.04.2017
- Von Volker Lübke
Volker Lübke
Redaktion
Kirchhundem/Lennestadt. Das Sauerland bietet ideale Lebensbedingungen für Hasen. Warum also sollte nicht auch der Star der Saison, der Osterhase im Kreis Olpe zu Hause sein? Alle Welt sucht in diesen Tagen bunte Eier - wir suchen den Verantwortlichen.
„Ich arbeite schon sehr lange hier im Haus“, sagt eine Mitarbeiterin des Landhotel Voss in Saalhausen: „Ich habe bisher weder Hasen noch Kaninchen auf der Speisekarte gesehen – auch nicht in den Wildwochen im Herbst.“ Gerichte vom Rot- und Schwarzwild dagegen kämen immer wieder gut an.
„So ein Hasenbraten ist viel besser als vom Stallkaninchen“, ist Ludger Mester, stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft aus Elspe, überzeugt. Eigentlich gebe es doch gar kein natürlicheres Lebensmittel als Wildbret.
Franz-Josef Schauerte, Kreisvorsitzender der Kaninchenzüchter, füttert seine „falschen“ Schecken, die bei den Bewertungen für die Ausstellungen durchfallen, solange mit durch, „bis genug dran ist“. Kaninchengerichte seien in seiner Verwandtschaft sehr beliebt, sagt der Kirchhundemer. „Meine Schwiegermutter machte sauren Braten daraus“, erzählt Schauerte. Kaninchen in Sahne und Rotwein sauer eingelegt, in den Ofen und dann mit Spätzle und Soße serviert. Auch zu Wurst, Geschnetzeltem und sogar Rollbraten verarbeite die Flaper Familie die Tiere aus eigener Zucht.
Was uns bei der Suche nach dem Osterhasen an die Kreuzung von sieben Waldwegen im südlichsten Zipfel des Kreises Olpe geführt hat? Allein der Name der Gaststätte „Zum Hasenbahnhof“. Zwar zieren Hasenporträts das Logo des Hauses und auch die eine oder andere Wand, diesen speziellen Gast suchen wir auch hier vergeblich. Alexandra Tigges kennt den Grund: „Der Zug ist halt noch nicht angekommen.“