Orga-Team: „Unter Dankbarkeit verstehen wir etwas völlig anderes“

Leserbrief zu Nachwehen der Spendenaktion


Leserbrief von privat
Leserbrief © privat

Rinsecke/Kirchhundem. Die Reaktion einer Geschädigten des Brandes in Rinsecke auf die Verteilung der Spendengelder (LokalPlus berichtete) hat das Organisationsteam der Spendenaktion verärgert und frustriert. In einer Mail an die Redaktion nehmen Stefanie Jung, Jenny Michallik und Peter Meyer wie folgt Stellung zu den Aussagen des Rechtsanwaltes von Jennifer Tigges:


„Der Anwalt von Frau Tigges wird in dem Bericht wie folgt zitiert: „Entgegen der ursprünglichen Ankündigung des Spendenkomitees, Frau Tigges mit 944 Euro unter die Arme zu greifen, sollte dann dieser Betrag plötzlich an eine von dem Vermieter bzw. dessen Gebäudeversicherung beauftragte Räumungsfirma ausgezahlt werden.“

Wir vom Orga-Team haben Frau Tigges am 2. Dezember geschrieben: „Wir haben gute Neuigkeiten. Wir haben uns dazu entschlossen, dir mit der Summe von 944 Euro unter die Arme zu greifen, was die Bezahlung der 2.400 Euro angeht. Wir würden das Geld direkt an XY (Datenschutz) überweisen. Dann wäre ein Teil schon mal abgedeckt.“ Daraufhin hat sie uns noch am selben Abend geantwortet, dass sie sich riesig freue.

Verfahrensweise kommuniziert

Der Anwalt wirbt um Verständnis dafür, „dass Frau Tigges auf das tiefste von der Verfahrensweise enttäuscht“ sei. Weder wir Organisatoren, die viel Zeit und persönliches Geld investiert haben, noch viele Spender haben dafür Verständnis, dass eine Spende von 944 Euro zu Enttäuschung führt - mit einer Verfahrensweise, die klar kommuniziert wurde.

Außerdem wird der Anwalt mit den Worten zitiert: „Sie ist in keinster Weise undankbar. Aber sie und ihre Kinder sind kein bisschen weniger von den Auswirkungen des Brandes betroffen als der Vermieter."

Unsere Meinung als Orga-Team dazu: Unter Dankbarkeit verstehen wir etwas völlig anderes, als mit negativen Aussagen in die Medien zu gehen und dann noch mit anwaltlicher Unterstützung öffentlich falsch nachzutreten.

Unterschiedliche Betroffenheit

So schlimm das Ereignis für alle auch ist, so müssen wir jedoch klarstellen, dass schon eine unterschiedliche Betroffenheit da ist, ob eine kleine Mietwohnung oder große selbstgenutzte Wohnungen betroffen sind - und das nur als einer von mehreren Betroffenheitsfaktoren.

Dass Eigentümer und Mieterin keine Hausratversicherung abgeschlossen haben, war ihre eigene freie Entscheidung. Und das heißt auch jetzt, mit den Folgen zu leben.“

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