Neustart einer Kult-Veranstaltung: Die Ladiesnight im Schrabben Hof

Akrobatik, Gesang, Lesungen, Schauspiel


Die „Barchicken“ eröffneten die Ladiesnight im Schrabben Hof. von privat
Die „Barchicken“ eröffneten die Ladiesnight im Schrabben Hof. © privat

Silberg. Viel zu klein war das Theater mit der besonderen Atmosphäre für die Neuauflage der Ladiesnight, fast die doppelte Anzahl an Gästen wäre gern dabei gewesen. Nach der langen Durststrecke strömen die „Ladies“ (und wenige Herren) mit angespannt erwartungsvoller Vorfreude in das Kulturgut. Und die Erwartungen werden eher übertroffen.


„Swingend“-romantisch begrüßen die Barchicken (Juliane Beckmann, Jutta Kunze, Ulrike Wesely, begleitet von E. Takahashi) mit Fly me to the moon und Blue moon – zum gleichnamigen Cocktail – die Gäste. Mit ihren klangvoll raumfüllenden Stimmen und den mal spritzig-frechen, mal eher gefühligen Songs und der zugleich informativ-charmanten Moderation (Jutta Kunze) umrahmen sie die recht vielfältigen Beiträge.

Autorinnen geben Kostprobe ihrer Erzählkunst

Zwei Autorinnen geben eine Kostprobe ihrer Erzählkunst: Kerstin Muckenhaupt präsentiert mit „Brettiwoman“ eine satirisch-makabre Geschichte, die heutige Alltagssituationen sprachlich anschaulich und punktgenau aufspießt.

Ähnlich sprachintensiv und bildreich nimmt auch Edith Rasche in „Seid nett zueinander“ Alltagssituationen aufs Korn, überhöht sie aber satirisch-dramatisch ins Absurde und unterhält damit aufs Beste.

Stürmischen Beifall erntet Johanna Willmes mit ihren Songs; besonders beeindrucken ihre kraftvolle Stimme sowie ihre Bühnenpräsenz.

Bildergalerie starten

Ein echtes Highlight sind (nicht zum ersten Mal) die Auftritte der Jonglage-Künstlerin Daniela Daub. Faszinierend ist weniger die gekonnte Jonglage, sondern vielmehr ihre ausgefallene Präsentation – voller skurril-witziger Ideen, nicht bierernst, sondern sich selbst konterkarierend. Urkomisch, fesselnd und eigentlich nicht mit Worten darstellbar.

Einen echten Kontrast bieten dazu die Silberger „Kabaretten“ mit ihrem Sketch vom Schlafwandler; sie begeistern mit einer überraschenden Pointe. Dazu passen Ulrike Wesely und Jutta Kunze mit ihrer witzigen Performance des Liedes „Ich gehör nur mir“.

Gäste fordern Zugaben ein

Das so abwechslungsreiche und kurzweilige Programm geht viel zu schnell seinem Ende entgegen, und, obwohl die Lachmuskeln bereits arg strapaziert wurden, fordern die Gäst(innen) bestgelaunt Zugaben ein – die nicht ungern gewährt werden.

So mancher verweilt auch danach noch bei einem Abschiedstrunk und wünscht sich, dass solche Abende nun wieder regelmäßig möglich sind.

Artikel teilen: