Neues „Digital Plus“-Konzept für die Werthmann-Werkstätten

„Sozial braucht Digital“


Der Einzug des sozialen Bereiches in die digitale Welt hat für Achim Scheckel (rechts), Leiter der Werthmann-Werkstatt Olpe, und Markus Hanses, Gruppenleiter der Abteilung „Digital Plus“ eine hohe Bedeutung. von privat
Der Einzug des sozialen Bereiches in die digitale Welt hat für Achim Scheckel (rechts), Leiter der Werthmann-Werkstatt Olpe, und Markus Hanses, Gruppenleiter der Abteilung „Digital Plus“ eine hohe Bedeutung. © privat

Olpe/Welschen Ennest. „Sozial braucht Digital“ ist der Titel der Caritas-Jahreskampagne 2019. Die Werthmann-Werkstätten des Caritasverbandes im Kreis Olpe stellen sich bereits seit 2014 diesem Ziel und brachten in der Nebenstelle Welschen Ennest „Digital Plus“ an den Start. Heißt, die Beschäftigten der Werkstatt digitalisieren die Archive heimischer Industrieunternehmen und Einrichtungen.


Damit wurde eine absolute win-win-Situation erreicht. Für Beschäftigte mit hohen kognitiven Fähigkeiten wurde unter dem Motto der Werkstätten „Arbeit möglich machen“ eine sinnvolle Beschäftigung geschaffen.

Denn nach Abschluss der Digitalisierung und der Sicherung der Daten in einer Cloud - oder auf Wunsch auf Festplatte, CD oder USB-Stick - reicht ein Befehl am PC, um Einsicht zu erhalten. Das stundenlange Suchen in Akten ist vorbei. Die Ordner können nach erfolgter Digitalisierung in der Abteilung Lennestadt der Werthmann-Werkstätten geschreddert werden.
Beschäftigte in Prozesse miteinbezogen
Gestartet wurde im Jahr 2014 mit fünf Beschäftigten, inzwischen sind es zwölf, acht Männer und vier Frauen. „Es ist eine homogene Gruppe, jüngere und ältere Mitarbeiter, männlich und weiblich. Wichtig ist die Teamarbeit. Die Beschäftigten werden in alle Arbeitsprozesse mit eingezogen“, so Gruppenleiter Markus Hanses, der einen großen Mehrwert im digitalen Arbeiten für die Menschen mit psychischen Behinderungen sieht. „Ein Login kann auch ein Zugang zum Leben sein.“

Für Markus Hanses und Achim Scheckel, Abteilungsleiter der Abteilung Olpe, hatte der Einzug des sozialen Bereichs in die digitale Welt eine hohe Bedeutung. Denn sie können diesen Schritt im Sinne der beschäftigten Menschen nutzen. Die Arbeit ist eine Chance für psychisch erkrankte Menschen, die schon Erfahrungen aus dem beruflichen Leben mitbringen und alle, die Spaß an der PC-Arbeit haben.
Bundesweite Online-Umfrage
Um die Frage zu beantworten „Wie viel Digital braucht Sozial?“ hat der Caritas-Verband bundesweit eine Online-Umfrage gestartet. Auch in den Werkstätten werden die Beschäftigten der Abteilung „Digital Plus“ regelmäßig gefragt, was ihnen an ihrem Arbeitsplatz gefällt, welche Bedeutung die Arbeit für sie hat, ob es Besonderheiten gibt und was ihnen zum Thema Digitalisierung einfällt.

Auch Ängste werden wahrgenommen. „Der fachliche Austausch in den  regelmäßigen Teamsitzungen und die Wertschätzung der Beschäftigten haben wir uns eine große Priorität“, so Markus Hanses. „Wir möchten von ihnen wissen, wo der Schuh drückt und ob wir die Tätigkeiten besser organisieren können."
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