Nach 40 Versuchen geht für Franz Aßmann ein Traum in Erfüllung

Schützen zeigen Flagge


  • Kirchhundem, 31.07.2021
  • Schützenfest
  • Von Christine Schmidt
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Franz Aßmann, der König in Oberhundem im Jahr 2019. von Nils Dinkel
Franz Aßmann, der König in Oberhundem im Jahr 2019. © Nils Dinkel

Kirchhundem/Oberhundem. Nach 40 Jahren endlich König: Franz Aßmann ist unser Schütze hinter der Fahne. Viele von euch haben die Hinweise richtig gedeutet und mitgerätselt. Unter allen richtigen Einsendungen haben wir Arnold Schulte aus Würdinghausen als Gewinner des Krombacher-Grillpaketes ausgelost.


Zu Besuch bei Franz Aßmann in Oberhundem: Direkt zur Begrüßung gibt es erst mal ein Bierchen in seiner geliebten „Hekenklause“ - bei den Oberhundemern zum Feiern bekannt. Alles ist mit kleinen Geschenken für das Königspaar und mit Lkw-Souvenirs dekoriert. Willkommen beim Oberhumdemer Königspaar.

Angelika und Franz Aßmann feiern gerne in der Hekenklause. von Tine Schmidt
Angelika und Franz Aßmann feiern gerne in der Hekenklause. © Tine Schmidt

Viele hatten die Hoffnung schon aufgegeben. 40 Mal hatte Franz Aßmann sein Glück an der Oberhundemer Vogelstange versucht. Seitdem er 18 Jahre alt ist, versucht er mit einigen Aussetzern, die Königskette für sich zu gewinnen.

Viele Königsanwärter machen es schwierig

„Hier gibt es einfach immer so viele Anwärter“, erzählt der 63-Jährige. „Es gab Jahre, da hat es in der ersten Runde 46 Schützen gegeben“, erinnert er sich. Und auch bis zum Schluss seien immer um die sechs Anwärter dabei – deutlich mehr als in vielen anderen Dörfern.

2019 sollte es dann endlich soweit sein. Nach etwa 75 Minuten und mit dem 114. Schuss holte Franz Aßmann den hölzernen Aar aus seinem Kugelfang. Der Lebenstraum wurde Wirklichkeit.

Franz Aßmann mit seiner Frau Angelika. von Nils Dinkel
Franz Aßmann mit seiner Frau Angelika. © Nils Dinkel

Der Oberhundemer erzählt, dass er immer ein guter Schütze war. „Locker schießen“, das konnte er gut. Was für Franz Aßmann zwar immer etwas enttäuschend war, war für seine Frau Angelika die pure Zitterpartie. Jedes Jahr aufs Neue stand sie an der Vogelstange und fieberte mit. „Irgendwann war ich auch mal richtig sauer“, sagt sie, muss aber heute lachen.

„Aber dieses Mal wäre es wirklich der letzte Schuss gewesen“, so der Schützenkönig. Ob das wirklich so gewesen wäre? Seine Frau schüttelt den Kopf: „Der hätte es wieder versucht.“

Die Kette möchte er Helmut Lücking geben

Wer so lange auf den Aar anlegt, hat es offenbar auch verdient, – Corona-bedingt – so lange König von Oberhundem zu sein. Ein Problem, die Kette im nächsten Jahr wieder abzugeben, hat Franz Aßmann nicht. „Die kriegt dann hoffentlich Helmut Lücking“, zwinkert Aßmann.

„Voll daneben“ heißt übrigens der Schießclub, dem Aßmann angehört. Hat das was zu bedeuten? Nein. Der Club in Oberhundem stellt alleine sechs Könige, einen Kreiskönig und den aktuellen Kaiser Andreas Schmelter.

Franz Aßmann war unser Schütze hinter der Fahne. von Grafik: Sophia Poggel
Franz Aßmann war unser Schütze hinter der Fahne. © Grafik: Sophia Poggel

Für Angelika und Franz Aßmann ist es eines der schönsten Dinge: Königspaar zu sein, wenn die Freunde Andy und Walli Schmelter Kaiserpaar sind. Wenn Franz Aßmann an 2019 zurückdenkt, fällt ihm nicht der eine besondere Moment ein. „Hier in Oberhundem ist alles schön“, sagt er und strahlt.

Hier ist der Lkw-Fahrer aufgewachsen. Stolz zeigt er Fotos von seinem geliebten Frühschoppen: „Da kriegst du kein Bein an die Erde, so voll ist das. Montags auf der Empore stehen“, er atmet kurz durch, „Gänsepelle kriege ich da!“

Dass er sich diesen Traum doch noch erfüllen konnte, ist für ihn und auch Frau Angelika das Größte. Ob es nach 40 Versuchen für Franz Aßmann dann nächstes Jahr komisch ist, mal nur beim Schießen an der Vogelstange zuzugucken, bleibt wohl offen.

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