Museums-Freiland-Werkstatt in Silberg: Natur hautnah erleben
Bildungsangebote rund um den Backes
- Kirchhundem, 14.11.2021
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt
Silberg. Am Schrabben Hof wird es nicht langweilig. Denn das nächste Projekt, der Bau einer Museums-Freiland-Werkstatt, läuft bereits auf Hochtouren. „Das wird ein mega Projekt“, freut sich Ulrike Wesely, künstlerische Leiterin vom Verein MuT Sauerland.
Ulrike Wesely fällt immer etwas Neues ein. Hinter dem Kulturgut Schrabben Hof wird auf 600 Quadratmetern eine Freiland-Werkstatt errichtet, die das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Entstehen soll eine Außenanlage, die gepflegt wird und in der naturbasierte Workshops stattfinden sollen. Die Liste an Ideen ist lang.
Was sich nach einem simplen Garten anhört, wird ein Paradies für Naturliebhaber: ein kulinarisches Hochbeet, ein vertikaler Teegarten, ein Schlüssellochbeet, ein Upcycling-Garten und vieles mehr. Ganz nach dem Motto „Natur erleben hautnah“.
Zusammen mit Umwelt-Pädagogin Anita Jung entwickelte Ulrike Wesely ein Konzept und die Arbeitsgemeinschaft Backesgarten. Die Werkstatt im Freien soll als Lern- und Erlebnisort für regionale Geschichte, Handwerk, Kultur und Natur genutzt werden.
Geschichte ist hier verankert: Der Backes in Silberg stammt aus dem Jahr 1680 und ist das älteste Gebäude im Ort. Durch Fördergelder konnte das historistische Gebäude erworben werden. Denn, so die Idee, der Ofen in dem kleinen Häuschen soll erneuert werden und jeder soll ihn zum Backen nutzen dürfen. Der Zugang wird barrierefrei angelegt. Rund um den Backes herum wird der neue Erlebnisort geschaffen.
Unter dem Backes befindet sich ein großer Gewölbekeller, der als Seminarraum dienen soll. Alles gehört zum nachhaltigen Konzept, das Ulrike Wesely und Anita Jung entwickelt haben. Das Motto lautet „Keine Zukunft ohne Vergangenheit“ - und so ist das Gartenkonzept nahe an das museumspädagogische Konzept des Heimatmuseums Schrabben Hof angegliedert.
Aufwändige Erdarbeiten haben bereits stattgefunden und die Hügel am Backes konnten geformt werden. Große Flächen, die nur darauf warten, bepflanzt zu werden. Und der erste Workshop vor Ort mit Anita Jung fand bereits statt, erste Pflanzen rund um den Backes wurden gesetzt.
Aber nicht nur Pflanzen sollen das Bild verschönern. Die AG plant einen tollen Aufenthaltsort mit Hockern aus Baustämmen, einer Feuer-Kochstelle und einem überdachten Arbeitsplatz. Ist der Garten fertig, sollen dort in Zukunft naturpädagogische Workshops stattfinden. Und natürlich gibt es bereits erste Ideen für Bildungsangebote:
- Dagegen ist ein Kraut gewachsen
- Leben und kochen wie in alten Zeiten
- Wildnisküche
- Selbstversorgertag
- Insektenwohnungswerkstatt
- Kräuterwanderungen ins Umland mit Treffpunkt im Garten
- Lesungen, Musik und Kulinarisches im Garten – zusätzliches Kulturformat von MuT Sauerland
- Freizeit-Treffpunkt für Dorfbewohner und Gäste
„Wir bauen hier alles an, mit dem was da ist“, so Anita Jung. Das Bewusstsein für die Natur soll gestärkt werden und Altes soll neu umgesetzt werden. Das ist das Ziel des neues Projektes.
Ob Schulklassen, Erwachsenengruppen und viele mehr, jeder soll die Bildungsangebote mit Erlebnischarakter wahrnehmen können. Der Anfang von vielen weiteren Ideen ist also gemacht. Erleben kann man mitten im kleinen Silberg auf jeden Fall eine ganze Menge.