Michael Schauerte bezwingt Königsvogel in Oberhundem

Freier Fall macht Michael Schmidt zum Jungschützenkönig


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Michael und Katja Schauerte regieren die „Blauen Kittel“ in Oberhundem. von Nils Dinkel
Michael und Katja Schauerte regieren die „Blauen Kittel“ in Oberhundem. © Nils Dinkel

Oberhundem. Sommertemperaturen, frisches Pils und zwei Vogelschießen gleichzeitig: Die „Blauen Kittel“ des Schützenvereins Oberhundem haben am Montagmorgen, 2. Juli, die neuen Regenten ermittelt. Michael „Lönne“ Schauerte machte dem Vogel den Garaus. Mit einem spektakulären Move bei den Jungschützen wurde Michael Schmidt neuer Regent beim Nachwuchs.


80 Minuten hatte der Schießwettbewerb bei den „Altherren“ gedauert, bis schließlich Michael Schauerte zum finalen 167. Schuss ansetze. Der Vogel, gerade einmal um seine Insignien und dem rechten Flügel beraubt, setzte zum Freiflug an. Die Mitbewerber Helmut Lücking, Franz Aßmann und Dirk Schmelter hatten das Nachsehen. „Lönne“ war König – 20 Jahre, nachdem er den Jungschützenvogel geschossen hatte.

Auch sein Vater, Herbert Schauerte, trug bereits die Königswürde. Im Jahr 1967 regierte er die „Blauen Kittel“. Von 2000 bis 2005 war Herbert Schauerte außerdem Kaiser des Schützenvereins Oberhundem. Der 43-jährige Michael Schauerte wählte Ehefrau Katja zu seiner Königin. Sie ist 42 und Verkäuferin im Einzelhandel. Die Familie hat mit Kevin (19) und Leonie (15) zwei Kinder. Schauerte, der als Schreiner tätig und in Rinsecke wohnhaft ist, hatte den Königsvogel mit eigenen Händen erbaut.
15 Anläufe
Etwa 15 Mal hatte er versucht, sich die Königswürde zu sichern. Der FC Schalke-Fan hatte seinen Erfolg geplant und ist Mitglied im Königsclub RiO (Rinsecke-Oberhundem). Die Krone schoss Vizekönig Guido Schwermer, den Apfel Markus Schmelter und das Zepter Christopher Hanses.

Parallel schossen auch die Jungschützen einen neuen Regenten aus. Etwas Spektakuläres hatte sich hierbei ereignet: Hochspannend kämpften zehn Mitbewerber um die Königswürde. Als Leonard Rameil den linken Flügel zu Boden brachte, rechneten die Jungschützen Schuss für Schuss damit, dass der Vogel fallen werde. Einige Schüsse später senkte sich der hölzerne Vogel nach einem Treffer leicht. Als schließlich Michael Schmidt zum Schuss ansetzte, tat sich erstmal nichts.
Kleine Unterbrechung zu lang für Vogel
Der Verein unterbrach das Schießen für einen Moment, um sich für die Spenden an der Vogelstange zu bedanken. 1500 Euro hatten die Anwesenden für die Aufbereitung des Schießstandes in einen Hut geworfen. Als sich der nächste Schütze strammen Schrittes in Richtung des Gewehrs begab, setzte der Holzaar nach 75 Minuten zum Freiflug an. Etwa eine Minute nach seinem letzten Schuss war Schmidt neuer König.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Der Erfolg des 23-Jährigen kam mit dem 116. Schuss. Zu seiner Königin wählte der Straßenbauer Johanna Rameil, ebenfalls 23 Jahre alt und Steuerfachangestellte. Schmidt ist in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und gehört dem Königsclub „Für immer Blau“ an. Er hatte in den vergangenen Jahren mehrfach auf den Vogel gehalten. Apfel und Krone sicherte sich Janis Richard. Das Zepter schoss Mike Warnecke.
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