Meilerwoche in Benolpe steht an: Die letzten Vorbereitungen laufen
Wenn der Köhler die Bierprobe ausfallen lässt...
- Kirchhundem, 14.07.2023
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt
Benolpe. Die Bühne aufbauen, Logistik organisieren, Zeitpläne abstimmen, und, das Wichtigste: den Kohlenmeiler aufbauen. Ja, für fünf Tage Programm benötigt es viel Vorbereitung. Aber die Benolper Dorfgemeinschaft ist gut aufgestellt. Jeder, der Zeit hat, packt mit an. Bis Dienstag, 18. Juli, muss alles stehen – dann beginnt „Am Hardtplatz“ in Benolpe die Meilerwoche.
Schon von weitem ist die Säge zu hören, mit der das Holz zerkleinert wird. Drei Trecker stehen auf dem idyllischen Platz, der von Birken, Buchen und Eichen umgeben ist. Rund zehn fleißige Helfer sind hier am Freitagmittag, 14. Juli, zu finden.
Am Freitag und Samstag finden hier noch zwei Arbeitseinsätze statt, erklärt der Vorsitzende des Heimatvereins Benolpe, Alexander Kordes. Vor allem die 8x5 Meter große Bühne müsse noch aufgebaut werden – die wurde kurzerhand noch besorgt, weil das ursprüngliche Modell nicht geeignet war. „So etwas macht natürlich schon Druck, aber eigentlich sind wir ganz entspannt, das alles gelingt“, sagt er.
Entspannt ist auch Christof Kordes aus Heinsberg. Er ist in diesem Jahr der Köhler. Aktuell werden noch die einzelnen Schichten auf die 35 Raummeter Holz gebaut, so dass ein großer Erdhügel entsteht. Tatkräftige Unterstützung bekommt der 43-Jährige von vielen Benolpern, die auch nachts mit Wache halten müssten.
Der letzte Meiler in Benolpe fand vor zehn Jahren statt. „Da war ich noch mit Georg Sasse hier“, erzählt Christof Kordes. Von dem lernte er das alte Handwerk der Köhlerei. „Jetzt muss ich alleine hier durch“, so Kordes. Aber er freue sich sehr, einfach mal ein paar Tage aus dem Alltag raus zukommen und im Wald zu sein. „Genau das ist das Schöne daran.“ Für den Aufbau lasse er sogar die heutige Bierprobe in seinem Heimatdorf ausfallen, lacht er.
Sein Köhler-Assistent an den kommenden Tage ist Dirk Weidebach. Eigentlich sollte Dietmar Bertram den Job übernehmen. „Es war seine Idee, dieses Jahr wieder einen Meiler zu machen“, erzählt Alexander Kordes, „aber leider liegt Dietmar im Krankenhaus, was sehr schade ist.“
Der Vorsitzende des Heimatvereins geht über den Platz und zeigt die verschiedenen Ecken: „Hier wird dann das Kuchenbuffet aufgebaut und hier kommt noch die große Theke hin. Es wird Kinderschminken geben, das große Treckertreffen, die Waldschule kommt und vieles mehr (siehe Link). Übrigens kann man bei uns auch mit EC-Karte zahlen.“
„Hier auf dem Platz ist früher schon richtig gefetet worden“, fügt sein Vater Otto Kordes mit einem Lachen hinzu. Da kämen Kindheitserinnerungen hoch, so Alexander Kordes. In das schattige Fleckchenen im Wald werde auch immer viel Arbeit gesteckt – neue Bäume und Nistkästen für die Nachhaltigkeit inklusive.
Arbeitsstunden, natürlich ehrenamtlich, leisteten die Benolper die vergangenen Wochen und Monate reichlich. Ende 2022 fiel die Entscheidung, einen Meiler auf die Beine zu stellen. Eigentlich sei das viel zu knapp, so Kordes.
Aber mit einer intakten Dorfgemeinschaft klappt auch das. Per WhatsApp war schnell ein großes Team an Helfern gefunden. Stolz zeigt der Vorsitzende die zig Gruppen für den Meiler: „69 Mitglieder – das ist astrein, jeder hat seine Aufgabe. Nur so kann so etwas funktionieren.“
Selbst die Försterin habe aktuell ihr „Ok“ bezüglich Waldbrandgefahr gegeben. Trotzdem hoffen die Benolper noch auf ein bisschen Regen, um vorzubeugen. „Aber nur am Wochenende“, sind sich alle einig. Denn ab Dienstag soll es wieder schön werden, denn dann beginnt am Hardtplatz die Benolper Meilerwoche.