Kunstausstellung „Die Kirche im Dorf lassen“ in Silberg eröffnet
Feierliche Eröffnung beim Kultursommer
- Kirchhundem, 23.08.2021
- Kultur
- Von Celine Kebben
Celine Kebben
Redaktion
Silberg. „Die Kirche im Dorf lassen“ - so lautet der Titel einer besonderen Kunstausstellung in Silberg. Mit einer Vernissage wurde am Samstag, 21. August, die Kunstausstellung des Künstlerbundes Südsauerland in Kooperation mit dem Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat der Kirche St. Antonius Einsiedler in Silberg und dem ortsansässigen Verein MuT-Sauerland feierlich eröffnet.
Josef Hartmann vom Kirchenvorstand begrüßte die Gäste und Gemeindereferentin Angelika Berels, Vorsitzende des Vereins MuT-Sauerland, Ulrike Wesely und Beate Herrmann, Gabi Püttmann und Rolf Kluge aus dem Vorstand des Künstlerbundes Südsauerland. Die Vernissage wurde musikalisch vom Harfenisten Leon Lorey begleitet.
„Wir wollen Räume schaffen“
Die Geschichte der kirchlichen Gemeinde und des Dorfes, auf die Josef Hartmann in seiner Rede zurückblickte, dient als Inspirationsquelle für die entstehende Kunstausstellung. „Wir wollen Räume schaffen, wir wollen Räume öffnen“, so beschreibt er das Vorhaben der Kulturkirche in Silberg.
„In Zusammenarbeit mit MuT-Sauerland und dem Künstlerbund Südsauerland ist hier die erste größere Kunstausstellung zu sehen. Immer wieder gab es Fragen, wie weit in den liturgischen Raum eingegriffen werden durfte“, erklärte er. Anschließend bedankte er sich bei den Künstlern, die die ausgestellten Kunstwerke eigens für diese Ausstellung und in Auseinandersetzung mit dem kirchlichen Raum geschaffen haben.
„Genau das ist es, was wir uns vorgestellt haben“, freut sich Ulrike Wesely. „Kulturprogramm in einer Kirche im Sauerland - das mag für den ein oder anderen vielleicht etwas befremdlich klingen. Man braucht Fantasie und Erfindergeist, Zielstrebigkeit, ein dickes Fell, einen langen Atem, gute Kontakte, einen festen Glauben an die Sache und an die Menschen und vor allem ein gutes Team.“
Sie blickte auf die Geschichte des Vereins zurück: 2008 gründete sich der Verein MuT-Sauerland mit dem Ziel, die ländliche Region mit einem facettenreichen Kulturprogramm zu bereichern.
Kultur hat einen großen Wert in der Gesellschaft
„Die Corona-Krise zeigt, welchen Wert Kultur in unserem Leben hat. Die Auseinandersetzung mit Kultur macht die Menschen mündig. Für eine gesunde Gesellschaft mit klaren Werten und Idealen. Sie macht die Menschen zu einer krisensicheren Gesellschaft, mit Mustern, Lösungen und für Wege aus der Krise - miteinander“, so Wesely.
Die Kulturkirche wird durch das Programm zu einem Ort der Kunst, der Bildung, der Begegnung und des Austausches ohne das kirchliche Programm zu schmälern.
Beate Herrmann vom Vorstand des Künstlerbundes Südsauerland freute sich über die vielen verschiedenen Gesichter im Publikum. Es wurde viel überlegt, wie die vielen verschiedenen Werke im Raum „Kulturkirche“ wirken können: „Was bleibt im Kirchenraum, um Kirche zu bleiben, und welchen Raum vereinnahmen wir? Wo ist das Level, wo Kirche Kirche bleibt oder wo es in einen Ort der Kunst wechselt?“ Es geht darum, Dinge neu entdecken, weil der Raum sich anders verhält.
„Wir hoffen, dass Menschen hier neue Zugänge zur Kunst, aber auch zum Glauben finden können“, sagt Beate Herrmann. Um noch mehr von dem Hintergrund der Kunstwerke sichtbar zu machen, findet man an den Werken QR-Codes, hinter denen sich Interviews mit den Künstlern verstecken, die von Ulrike Wesely im Vorfeld erstellt wurden.
Irmgard Schick vom Künstlerbund Südsauerland stellte einen weiteren, interaktiven Teil der Ausstellung vor: Zusätzlich zu der Ausstellung im Innenbereich findet man im Foyer der Kulturkirche auch eine Kirchensäule, an der jeder Besucher seine Meinung, welche Bedeutung eine, und vor allem diese Dorfkirche hat, auf einem Zettel anbringen kann.
Die Ausstellung in der Kulturkirche kann bis zum 19. September mittwochs bis sonntags jeweils von 15 Uhr bis 18 Uhr besucht werden. Parallel dazu ist ebenfalls das Kulturgut mit Trödelscheune, Museum und Biergarten von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.