Kreis genehmigt dritte Windkraftanlage in Rahrbach

Klage beim OVG Münster liegt vor


  • Kirchhundem, 21.10.2021
  • Politik
  • Von Christine Schmidt
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Rahrbach. Zweieinhalb Jahre lag der Antrag auf Eis. Jetzt hat der Kreis Olpe den Bau für die dritte Windkraftanlage in Rahrbach genehmigt. Beim Oberverwaltungsgericht Münster liegt jedoch bereits eine Klage vor.


Mit rund 240 Metern ist die dritte Anlage, die die Felix Nova GmbH plan, 40 Meter höher als die zwei anderen Räder am Weidekamp. Der Rotor hat einen Durchmesser von 149 Meter und die Anlage des Typs Nordex N 149 kann 4,5 Megawatt erzeugen.

Dr. Thomas Tschiesche von der Efi Wind GmBh, die seit 2018 die zwei Anlagen betreibt, rechnet damit, das dritte Windrad 2023 in Betrieb nehmen zu können. Wenn jetzt eine rechtssichere Genehmigung vorliege, sei das ein großer Vorteil. Lange genug habe man warten müssen, äußerte Tschiesche seinen Unmut gegenüber der Kreisverwaltung Olpe. Sogar eine Dienstaufsichtsbeschwerde sei eingereicht worden.

Verwaltungsrichter am Zug

Mittlerweile liegt die Baugenehmigung des Kreises vor. „Mir sind aktuell auch noch keine Klagen bekannt“, so der Betriebsleiter. Bleibe das so, hätte man Rechtssicherheit, was wiederum ein großer Schritt für die Finanzierungs- und Bauplanung wäre.

Offenbar gibt es aber doch ein gerichtliches Nachspiel - wie bei den meisten Windkraft-Projekten. Der Kreis Olpe teilte auf LokalPlus-Anfrage am Donnerstag, 21. Oktober, jedenfalls mit: “Mit der öffentlichen Bekanntmachung der Entscheidung ist das Verwaltungsverfahren beendet. Anschließen werden sich jedoch verwaltungsgerichtliche Verfahren vor dem OVG Münster.“

Es gab während des Genehmigungsverfahrens Einwendungen, die nicht im Sinne der Einwender geklärt werden konnten. Der Kreis erklärt dazu: “Einwendenden steht in einem solchen Fall grundsätzlich der Klageweg offen.“ Heißt, gegen die Entscheidung wurde Klage beim OVG Münster eingereicht.

Keine weiteren Windräder geplant

Öffentlich bekannt gemacht wird die Baugenehmigung seit vergangener Woche im Internet. Außerdem liegt sie im Kreishaus und im Rathaus Kirchhundem aus und kann eingesehen werden. 25 Bürger hätten bislang auf die Veröffentlichung der Baugenehmigung im Internet zugegriffen, berichtet die Kreisverwaltung. Persönliche Einsichtnahmen im Rahmen der Auslegung seien bisher nicht erfolgt.

Das dritte Windrad am Weidekamp soll vorerst das letzte sein, so Dr. Thomas Tschiesche. Für Rahrbach sei nichts weiter geplant. Dennoch gebe es nach dem Regionalplan die Möglichkeit, dort sechs bis acht weitere Anlagen zu errichten, so der Experte. Aktuell sei man aber an anderen Gebieten im HSK sowie in Hilchenbach und Drolshagen interessiert.

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