Kreative Kunstwerke: Schülerinnen gestalten den Kleffweg in Albaum

Skulpturen spiegeln den Ort wider


  • Kirchhundem, 03.09.2017
  • Von Christine Schmidt
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Kunstlehrerin Marlene Skala war mit Jana Oertel und Leonie Berens am Kleffweg, um die ersten Objekte zu installieren. von Christine Schmidt
Kunstlehrerin Marlene Skala war mit Jana Oertel und Leonie Berens am Kleffweg, um die ersten Objekte zu installieren. © Christine Schmidt

Albaum. Ausgefallene Kunstwerke zieren demnächst den Kleffweg in Albaum: Momentan installieren die Schüler des Kunstleistungskurses vom Lennestädter Gymnasium Maria Königin dort zusammen mit den Albaumern die erstellten Werke. Die offizielle Eröffnung ist für den 1. Oktober geplant.


Nieder- und Oberalbaum verbindet ein Weg – der Kleffweg. Oder die „Lebensader“, wie Albrecht Sandholz, Vorsitzender des Heimat- und Fördervereins ihn auch nennt. Ein schmaler idyllischer Waldweg, umgeben von vielen Bäumen, Felsen und Wasser. 2011 wurde der Kleffweg von der Gemeinde gesperrt, da er nicht mehr als sicher eingestuft wurde. Die Bewohner aus Albaum „kämpften“ um den Erhalt des Weges, und nach langen Diskussionen wurde eine Lösung gefunden: eine Brücke aus Stahl.
Viele Leute integriert
Nach der Fertigstellung der Überquerung entstand die Idee für das Kunstprojekt, und Ulrike Wesely vom Kulturgut Schrabben Hof wurde ins Boot geholt. Die wiederrum stellte den Kontakt zu Marlene Skala und ihrem Kunstleistungskurs her. Schnell stand fest, dass man den Schülern die künstlerische Gestaltung überlassen wolle. „Möglichst viele Leute sollten in das Projekt mit eingebunden werden“, sagt Ulrike Wesely.

Seit den Osterferien haben die 14 Schülerinnen nun zusammen mit ihrer Lehrerin sowie der ehemaligen Schülerin Sophia Hose an der Erstellung der Kunstwerke gefeilt. Um eine Verbindung mit dem Weg und Albaum herzustellen, lernten die Schüler das Dorf bei Vorträgen und Besichtigungen kennen. 
Freiheit in der Gestaltung
Mit einigen kreativen Gedanken im Kopf wurden die ersten Entwürfe erstellt. Hauptsächlich setzte jede Schülerin für sich ein Objekt um, lediglich eine Dreiergruppe arbeitete als Team zusammen. Das sei es auch, was das Thema so interessant gemacht habe, erzählt Jana Oertel, eine der Schülerinnen: „Ich habe lieber selbst die Kontrolle über meine Arbeit. Wir hatten komplette Freiheit und man musste sich nicht mit anderen absprechen.“  

Die Objekte sind inzwischen fertig. Alle haben einen Bezug zu dem Dorf. „Die Werke könnte man nirgendwo anders aufstellen“, erklärte Sandholz. Die Schüler beeindruckte unter anderem die Willenskraft der Bevölkerung, den Kleffweg zu erhalten, und so wurde darauf aufbauend ein Dickicht aus Wildschutzzäunen gebaut. Gespendete Arbeitsgeräte wie Schüppen und Hacken durchdringen es. Das Kunstobjekt trägt den Namen „Wir machen den Weg frei“.
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Andere kreative Ideen des Kurses entstanden zudem aus der Fischerei, den Generationen im Dorf und den Bäumen. Jana Oertel und Leonie Berens, die vor Ort schauen, wie sie ihre Werke am Besten in Szene setzen können, erklärten, wie sie ihre Idee umgesetzt haben. Leonie wollte das Thema Generationen und Erinnerungen umsetzen. Für die 17-Jährige stand von Anfang an fest, dass sie mit Holz arbeiten wollte. Aus Baumscheiben und Seilen entwickelte sie ein Geflecht, das als Metapher für Erinnerungen dienen soll. Dazu sollte es aber noch ein bisschen mehr sein: Ein Albaumer Bürger sägte aus einem Baum Bänke, die die Generationen zum Verweilen einladen sollen.

Für Leonie war dieses Projekt der etwas andere Unterricht: „Wir konnten komplett das machen, was wir wollten.“ Besonders gefällt der 17-Jährigen, dass diese Kunstwerke auch genutzt werden. „Das ist nicht wie in der Schule eine Leinwand, die im Schrank verschwindet, hier werden die Werke den Leuten gezeigt. Man wird vielleicht sogar ein bisschen als Künstler angesehen.“  
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Kreative Kunstwerke: Schülerinnen gestalten den Kleffweg in Albaum
Auch Jana ließ ihrer kreativen Ader freien Lauf: Entlang des Kleffweges seien viele Bäume abgesägt worden, die starken Wurzeln seien aber dennoch erhalten - für Jana eine Kombination aus Leben und Tod. Zu dem Titel „Werden und Vergehen“ erschuf die 17-Jährige eine Skulptur, die einen Keimling darstellen soll.

Damit der Sinn hinter den teilweise abstrakten und individuellen Werken erkennbar ist, sollen Flyer sowie zwei Tafeln am Anfang und Ende des Weges über jede einzelne Skulptur aufklären. Am Sonntag, 1. Oktober, findet die offizielle Eröffnung mit einer Messfeier in Albaum statt.
Info:
Das Projekt geht auf eine Initiative des Heimat- und Fördervereins Albaum zurück und wird durch Mittel der Sparkasse ALK und aus dem Förderprogramm „Regionale Kulturpolitik“ des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
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