Kirchhundemer Gemeinderat informiert sich über Elektroautos

Volker Lazzaro (Mennekes): "Das ist die Zukunft"


Bürgermeister von elf Städten und Gemeinden arbeiten derzeit an einem Konzept für eine Ladeinfrastruktur im Sauerland. von Symbol Rüdiger Kahlke
Bürgermeister von elf Städten und Gemeinden arbeiten derzeit an einem Konzept für eine Ladeinfrastruktur im Sauerland. © Symbol Rüdiger Kahlke

Kirchhundem. Das Thema Elektromobilität gewinnt in vielen Kommunen an Bedeutung – auch in der Gemeinde Kirchhundem. In der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag, 15. Dezember, gab Volker Lazzaro, Geschäftsführer Technik bei der Firma Mennekes, detaillierte Informationen rund um das Elektroauto.


„Elektromobilität gibt es schon seit 125 Jahren“, eröffnete Lazzaro seinen Vortrag. Das Problem: Elektroautos sind für den Ottonormalverbraucher zu teuer, die Reichweite zu gering.

Zumindest war das bisher so, doch der Experte konnte mit neuen Zahlen aufwarten: „In den vergangenen vier Jahren hat sich auf dem Markt einiges getan: Die Kosten sinken, die Reichweiten werden immer besser.“ So gebe es heute schon Elektroautos für 35.000 Euro und weniger zu kaufen, bis 2020 soll es Modelle geben, die nicht mehr kosten als ein Pkw mit Einspritzmotor.
4000 Euro vom Staat
Hinzu kommt, dass „der Staat jedem, der so ein Auto kauft, 4000 Euro schenkt“, erklärte Lazzaro weiter. Und die Vorteile eines solchen Pkw lägen auf der Hand: kein CO2-Ausstoß, kein unangenehmer Geruch und das Fahrzeug lasse sich leise und umweltfreundlich bewegen.

Ein Nachteil: Ist ein „Benziner“ innerhalb von fünf Minuten vollgetankt, so braucht es rund 45 Minuten, um ein Elektrofahrzeug aufzuladen. Doch auch daran werde gearbeitet, so Lazzaro: „Irgendwann sind wir bei 20 bis 25 Minuten.“ Wichtig sei, den Wagen dort zu tanken, wo er oft und lange stehe: zu Hause, am Arbeitsplatz, an Hotels, Parkhäusern oder in der Innenstadt, um einige Beispiele zu nennen.
 von Mennekes
© Mennekes
Ziel sei es nun, in den nächsten Jahren eine Ladeinfrastruktur aufzubauen. Der Bund, so Volker Lazzaro, wolle dieses Vorhaben mit 300 Millionen Euro unterstützen. Um auch im Sauerland genügend Ladestationen anbieten zu können, haben sich die Bürgermeister von elf Städten und Gemeinden – darunter auch Kirchhundem – zusammengesetzt, um gemeinsam nach Möglichkeiten einer Ladeinfrastruktur vor Ort zu suchen.

Doch die Elektromobilität hat auch ihre Kehrseiten: So kam aus den Reihen des Gemeinderates die Frage, wie lange wohl Kfz-Betrieben bräuchten, um sich umzustellen. Dazu Lazzaro: „Das Elektroauto ist einfacher gebaut – die Umstellung wird kein Problem sein.“ Gleichzeitig verwies er darauf, dass diese Fahrzeuge eine Herausforderung für die deutsche Automobilindustrie seien. Denn: „Jede Firma, die etwas von Elektronik versteht, könnte Elektroautos bauen – auch Siemens, Microsoft oder Apple.“

Doch Lazzaro ist überzeugt: „Das Elektroauto ist die Zukunft.“
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