Kirchhundem heimatet: Kreative Alternativen in der Corona-Zeit

Projekt des Pfarrgemeinderates St. Elisabeth Benolpe


Statt Spielenachmittag überlegte sich der Pfarrgemeinderat eine Dorfrallye für Familien. von privat
Statt Spielenachmittag überlegte sich der Pfarrgemeinderat eine Dorfrallye für Familien. © privat

Benolpe. Der Pfarrgemeinderat St. Elisabeth Benolpe hat in der Corona-Zeit nicht den Kopf hängen lassen, sondern verantwortbare und kreative Alternativen zu abgesagten Veranstaltungen im Dorf gesucht.


Der Pfarrgemeinderat hat zusammen mit einem sehr altersgemischten und bunten Gremium gemeinsam nach Lösungen gesucht, um als Alternative und Gegenpol zu „einfachen Absagen„ neue und kreative Abwandlungen zu finden.


„Ziel war und ist es immer das Heimatbewusstsein und die Identität unserer Pfarrgemeinde und des Dorfes Benolpe zu fördern und trotz coronabedingter Distanz das Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern“, erklärt Vorsitzender Christoph Becker.

Positive Resonanz für neue Ideen

Lange bevor andere Gremien sich wieder „auf Abstand“ und mit Hygienekonzept getroffen haben, hat der Pfarrgemeinderat nicht nur nach Lösungen gesucht, sondern diese mit Mut und Verstand umgesetzt. Dabei gab es einige Helfer und Unterstützer.


Folgende vier „kreative Alternativen“ fanden unter anderem in Benolpe statt:

  • Das Schützenfest Ende Mai war abgesagt. Der Pfarrgemeinderat organisierte im Freien mit erheblichem Aufwand eine Schützenmesse. „Die stieß auf große und positive Resonanz. Menschen haben uns zurückgemeldet, dass so ein Stück der Schützenfestatmosphäre spürbar wurde.“
  • Die Fronleichnamsprozession fand auf dem Kirchvorplatz statt und zog nicht wie sonst durch den Ort. Stationen wie das Denkmal für die Opfer der Kriege, das Weltjugendtagskreuz und das Relief der HI. Elisabeth wurden miteinbezogen. Alle Teilnehmenden saßen mit Abstand zueinander. Mit entsprechender Technik wurden die Stationen und Gebete für alle erlebbar gemacht.
  • Statt des monatlichen Spielnachmittags im Pfarrheim, fand eine Familien-Dorfrallye statt. In kleinen Gruppen mussten Fragen und Aufgaben über die Heimat gelöst werden.
  • Menschen erleben eine Scheu, nach Corona in die Kirche zu gehen und an Gottesdiensten teilzunehmen, gleichzeitig gibt es eine starke Sehnsucht nach Impulsen. Die kreative Alternative sind die so genannten Impulsbriefe, die gestaltet und in der Kirche zum Mitnehmen aufgehängt wurden.
Fragen an den Vorsitzenden Christoph Becker / Pfarrgemeinderat

1. Was ist Ihre persönliche Motivation für Ihr ehrenamtliches Engagement?

Für den Pfarrgemeinderat: Wir wollen die „Kirche im Dorf lassen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sind überzeugt von Kirche und der christlich ausgerichteten Gemeinschaft. Unsere Motivation wird immer wieder gestärkt durch positive Resonanz, die wir im Dorf erfahren auf unsere Angebote und Ideen.

Persönlich: Kirche lebt vom Engagement der Menschen vor Ort, besonders der Laien. Kirche ist im Umbruch, da will ich mitgestalten.

2. Seit wann sind Sie ehrenamtlich aktiv?

PGR: Der Pfarrgemeinderat besteht aus einem bunten Mix. Einige Mitglieder sind schon in der dritten oder vierten Wahlperiode aktiv, andere neu dazugekommen bei der letzten Wahl 2017. Persönlich: Ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat aktiv seit ich 16 Jahre alt bin mit einer kurzen Unterbrechung

3. Was wünschen Sie sich zur Unterstützung Ihres ehrenamtlichen Engagements?

Im Grunde ist der Freiraum zur Gestaltung groß und ausreichend. Seitens der Gemeinde Kirchhundem sollte Ehrenamt systematischer und konsequenter gefördert werden. Im Zuge des großen Flüchtlingsstromes 2015/2016 wurde ein stark ehrenamtlich besetzter Arbeitskreis eingesetzt, der nur halbherzig von Seiten der Gemeinde begleitet und unterstützt wurde. Es gab dabei eine große Unverbindlichkeit. Auch heutzutage gibt es Verbesserungsbedarfe in der Unterstützung ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit.

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