Kirchhundem bleibt weiterhin in schwieriger finanzieller Lage

Ausgleichsrücklage schon bald aufgebraucht


  • Kirchhundem, 08.10.2021
  • Politik
  • Von Christine Schmidt
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Das Rathaus der Gemeinde Kirchhundem. von Nils Dinkel
Das Rathaus der Gemeinde Kirchhundem. © Nils Dinkel

Kirchhundem. Obwohl die Gemeinde Kirchhundem in den vergangenen Jahren Überschüsse erwirtschaften konnte, bleibt sie in einer „schwierigen finanziellen Lage“. Das berichtete Kämmerin Saskia Zschegel in ihrem Haushaltsplan-Entwurf am Donnerstagabend, 7. Oktober, in der Ratssitzung.


Zschegel hatte vorab auch Positives über das aktuelle Jahr zu berichten: Denn 2021 falle besser aus als geplant. Dies sei auf die nicht zu erwartende positive Gewerbesteuerentwicklung zurückzuführen.

Das Jahr 2021 schließe mit einem Fehlbetrag von -817.000 Euro ab, der durch die Ausgleichsrücklage gedeckt werden kann. Abweichungen, ob positiv oder negativ, könnten im Nachhinein noch möglich sein, so die Kämmerin.

Fehlbetrag von 1,8 Millionen Euro

Der Haushaltsplanentwurf für 2022 weise ein Defizit von 2,5 Millionen Euro auf. Die pandemiebedingten Finanzschäden seien allerdings isoliert zu betrachten, sodass sich ein Fehlbetrag von 1,8 Millionen Euro für 2022 ergebe. Der Betrag könne noch durch die Ausgleichsrücklage gedeckt werden, sodass der Haushalt auch nächstes Jahr fiktiv ausgeglichen wäre.

Zschegel machte allerdings deutlich, dass die Ausgleichsrücklage in den kommenden Jahren vollständig aufgebraucht sei, wahrscheinlich schon 2024.

Ab dann muss die Gemeinde zu erwartende Defizite aus der allgemeinen Rücklage decken. Das Eigenkapital werde demnach in den nächsten fünf Jahren um 8 Millionen Euro sinken, erklärte die Kämmerin.

Gemeinde investiert in Straßen und Schulen

Die Gemeinde Kirchhundem plant, im Jahr 2022 4,7 Millionen Euro zu investieren. Die größten Positionen sind Baumaßnahmen sowie der Erwerb von beweglichem und unbeweglichem Vermögen (Fahrzeuge und Maschinen für den Bauhof und Einrichtung von Schulen). Geplant sind unter anderem:

  • Sekundarschule: Räume zur Übermittagsbetretung, zwei Differenzierrungsräume, Technikraum (158.000 Euro)
  • Digitale Medien für Grundschulen (44.000 Euro)
  • Möbel für Klassen und Speisesaal an der OGS (50.000 Euro)
  • Erwerb von Grundstücken für Gewerbegebiete und Wohnbauflächen (800.000 Euro)

2,9 Millionen Euro der investiven Auszahlungen werden in Baumaßnahmen investiert. Die größten Positionen:

  • Ausbau „Flaper Schulweg“
  • Ausbau „In der Gade“
  • Erneuerung Stützmauer „In der Gübecke“
  • Neubau Brücke „Kleffweg“
Potential der Gemeinde ausschöpfen

400.000 Euro sind für die bauliche Unterhaltung von gemeindlichen Gebäuden kalkuliert. Geplant sind die Sanierung der Leitungen der Grundschule Welschen Ennest, die Sanierung des Gymnastikraums an der Sekundarschule sowie die Sanierung der WC-Anlagen im Haus des Gastes.

Saskia Zschegel resümierte am Ende, dass die Gemeinde einen Konsolidierungsprozess anstreben müsse. Das heiße nicht unbedingt, nur zu sparen. „Es geht vielmehr darum, Prozesse zu überprüfen sowie das vorhandene Potential der Gemeinde auszuschöpfen.“ Sie verwies auf den Ausbau von Fläche für Gewerbetreibende sowie für Wohnbau, was ein „erster Schritt zur Ertragsverbesserung“ sein könnte.

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