Kardinal Cordes in seiner Heimatgemeinde Kirchhundem beigesetzt
Beerdigung und Wortgottesdienst in der Pfarrkirche
- Kirchhundem, 22.03.2024
- Glaube & Religion
- Von Nils Dinkel
Kirchhundem. Gläubige aus nah und fern haben am Freitag, 22. März, Abschied vom emeritierten deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes genommen. In seinem Heimatort Kirchhundem fand er seine letzte Ruhe.
Das Pontifikalrequiem fand am Vormittag in feierlicher Atmosphäre im Hohen Dom zu Paderborn statt, geleitet von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Anschließend überführte ein Bestattungsunternehmen den Sarg mit den sterblichen Überresten des Kardinals nach Kirchhundem, wo die Beisetzung am Nachmittag stattfand.
Die Verbundenheit des Kardinals zu seiner Heimatgemeinde war über die Jahre hinweg unerschütterlich, und so wählte er auch seinen letzten Ruheplatz mit Bedacht: unter der Madonna von Loreto in einem Ehrengrab in der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Die Madonna hatte der Kardinal der Kirche vor vielen Jahren geschenkt.
Es war das erste Mal, dass ein Mensch in der von 1915 bis 1917 erbauten Pfarrkirche Kirchhundem seinen letzten Ruheplatz fand. Bis 1880 befand sich hier laut Georg Kaiser aus dem Kirchenvorstand jedoch ein Friedhof.
Der Kirchenvorstand der Gemeinde hatte Kurienkardinal Paul Josef Cordes bereits vor einigen Jahren die Beisetzung in seiner Heimatkirche angeboten. Die Erstellung der Grablege im linken Seitenschiff der Pfarrkirche habe Kardinal Cordes persönlich finanziert.
Pfarrer Heinrich Schmidt hob in dem Wortgottesdienst Cordes’ Einsatz für die Weltjugendtage und sein Engagement für die Schwächsten der Gesellschaft hervor.
Hier in der Pfarrei habe er seine Wurzeln gehabt, von hier aus sei er seinen Weg gegangen. „Heute ist er zurückgekehrt in das Fundament, das ihn geformt hat. Paul Josef Cordes hat mir gesagt, dass diese Kirche und der Ort Kirchhundem in seinen Träumen ganz präsent sind“, so Pfarrer Schmidt, der den Kardinal noch in Rom besucht hatte, ehe dieser ins Krankenhaus kam.
Sie hätten sich gegenseitig gesegnet und gemeinsam das Glaubensbekenntnis gesungen. „Ich bin ihm für vieles dankbar. Nicht zuletzt dafür, dass ich heute da bin“, sagte Pfarrer Schmidt.
Rainer Maria Kardinal Woelki sagte, dass er kurz bevor Kardinal Cordes ins Krankenhaus kam, noch einmal mit ihm telefoniert habe. Er sagte, er habe ihn als Mann des Glaubens, als Mann des Gebetes und als Mann der Kirche erlebt. „Jesus und Kirche gehörten für ihn zusammen. Weil er Christus liebte, liebte er auch die Kirche“, so Kardinal Wölki.
Kardinal Cordes sei überzeugt gewesen, dass nicht immer der zeitgemäße, sondern der unzeitgemäße Weg der richtige sei. „Die Kirche hat Paul Josef Cordes einiges zu verdanken“, so Kardinal Woelki. Nun sei er von einer Hand Gottes in die andere gegangen. Sein Tod sei der Durchgang zu Gott gewesen. „Ich bin überzeugt, dass er dort mit offenen Armen empfangen wurde“, so der Kardinal.
Neben zahlreichen kirchlichen Vertretern, Ordensfrauen und Abordnungen – auch aus Rom – zählten auch der ehemalige Bürgermeister Andreas Reinéry, Bürgermeister Björn Jarosz und Landrat Theo Melcher zu den Trauergästen. Unter anderem sangen die Anwesenden Lieder wie „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das „Marienlied“ und „Großer Gott wir loben dich“.
Der Kardinal war im Alter von 89 Jahren in den frühen Morgenstunden des 15. März in Rom verstorben, nachdem er lange Zeit gesundheitlich angeschlagen war.
Eine Agape-Feier in der Schützenhalle nach der Beisetzung bot Gelegenheit für Familie, Freunde und Gemeindemitglieder, sich zu versammeln und gemeinsam des Lebens und Wirkens von Kardinal Cordes zu gedenken.
Paul Josef Kardinal Cordes hatte 1961 in Paderborn die Priesterweihe empfangen. Von 1976 bis 1980 war er als Weihbischof in Paderborn tätig. Anschließend wirkte er im Vatikan in Rom viele Jahre als Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“. 2007 wurde er ins Kardinalkollegium aufgenommen.