„Kampf der Nibelungen“ – rechtsextremes Kampfsport-Event in Kirchhundem

Großveranstaltung von Neonazis in Schützenhalle


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Einheiten der Polizei aus ganz NRW rückten nach Kirchhundem aus. von Symbol Matthias Clever
Einheiten der Polizei aus ganz NRW rückten nach Kirchhundem aus. © Symbol Matthias Clever

Kirchhundem. Am Samstagabend, 14. Oktober, findet in der Schützenhalle Kirchhundem der sogenannte „Kampf der Nibelungen“ statt. Das erfuhr LokalPlus auf Nachfrage von der Kreispolizeibehörde Olpe. Es handelt sich bei dieser Veranstaltung um das größte rechtsextreme Kampfsport-Event in Europa. Mehrere Hundert neonazistisch eingestellte Personen aus Deutschland und dem Umland hatten sich dazu in Kirchhundem eingefunden.


Mit einem Großaufgebot ist die Polizei nach Kirchhundem ausgerückt. Beamte aus ganz NRW wurden dafür angefordert. Nach anfänglichen Unsicherheiten waren die Behörden sicher, dass es sich bei der Großveranstaltung, die in der dortigen Schützenhalle stattfindet, um den sogenannten „Kampf der Nibelungen“ handelt. Diese Veranstaltung ist dem neonazistischen Spektrum zuzuordnen und zog zwischen 500 und 600 Teilnehmer wie Gäste aus ganz Europa ins Sauerland. Dies ließ sich anhand der Kennzeichen der zahlreichen Fahrzeuge ermitteln, die an der Schützenhalle parkten.

Gegen 21.30 Uhr sei die Lage relativ ruhig gewesen. Die Polizei beobachte gegenwärtig das Klientel und wird bei Bedarf Kfz-Kennzeichen überprüfen sowie Personen kontrollieren. Die Veranstaltung soll offiziellen Angaben zufolge bis 22.00 Uhr dauern.
Konspirative Organisationsweise
Dass die Polizei erst relativ kurzfristig Kenntnis von der rechtsextremen Veranstaltung nahm, dürfte vor allem der konspirativen Organisationsweise der Verantwortlichen geschuldet sein. Im Vorfeld kursierte zunächst nur ein Werbeplakat, dass den Austragungsort des „Kampf der Nibelungen“ schlicht mit „Westdeutschland“ ausschrieb. Die Polizei ging zunächst davon aus, dass das Event in Hessen stattfinden würde. Es handelt sich um eine nicht öffentliche Veranstaltung, wobei es möglich ist, dass sie von den Verantwortlichen unter Angabe falscher Informationen angemeldet wurde.
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