Jochen Ritter attackiert rot-grüne Landesregierung

Offene Mitgliederversammlung der CDU-Ortsunion Kohlhagen/Hofolpe


Der CDU-Kreisvorsitzende und -Landtagskandidat Jochen Ritter (links) übte bei der offenen Mitgliederversammlung der CDU-Ortsunion Kohlhagen/Hofolpe scharfe Kritik an der Politik der rot-grünen NRW-Regierung. von privat
Der CDU-Kreisvorsitzende und -Landtagskandidat Jochen Ritter (links) übte bei der offenen Mitgliederversammlung der CDU-Ortsunion Kohlhagen/Hofolpe scharfe Kritik an der Politik der rot-grünen NRW-Regierung. © privat

Silberg. Die CDU-Ortsunion Kohlhagen/Hofolpe hatte für vergangenen Montag zu einer offenen Mitgliederversammlung in die Tenne am „Schrabben Hof“ in Silberg geladen. Der Vorsitzende Alfred Bierhoff begrüßte zahlreiche Mitglieder und Bürger sowie den CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Jochen Ritter. Ritter nahm anstehende Entscheidungen im Landtag in den Blick, nämlich den Haushalt und den Landesentwicklungsplan.


Der Haushalt sehe vor, 434 Millionen Euro, die der Bund dem Land zur Unterstützung der Integration zuweise, einzunehmen, davon aber anders als andere Bundesländer „keine müde Mark“ an die Kommunen weiterzuleiten. Für sie gäbe es indessen unter der Überschrift „Gute Schule 2020“ zwei Milliarden Euro „auf Pump“, ein „Wahlgeschenk der plattesten Art und Güte“. Weil der Landeshaushalt bereits randvoll mit Schulden sei, würden die Kredite in den Büchern der Kommunen nachgewiesen und blieben da auch weit über 2020 hinaus stehen, kritisierte Ritter.

Der Landesentwicklungsplan (LEP) sehe auch im überarbeiteten Entwurf vor, in Südwestfalen 18.000 Hektar für Windenergie auszuweisen. Keine zusätzlichen Flächen gebe es hingegen für Gewerbe und Industrie. Hier komme es im Laufe der Woche zum Schwur, wenn im Landtag die Zustimmung zum LEP auf der Tagesordnung stände. Dann müsse Rot-Grün Farbe bekennen, inwieweit Südwestfalen Entwicklungsperspektiven erhalte oder zum Stromlieferanten für das Ruhrgebiet degradiert werde. Der neu geschaffene Begriff „Metropolraum NRW“ lasse erahnen, wohin der Weg gehe, attackierte Ritter die Koalition im Düsseldorfer Landtag weiter.
„Schikane für das Handwerk“
Die CDU habe finanziell wie inhaltlich andere Schwerpunkte. Es könne nicht richtig sein, dass für Klimaschutz und Umwelt im Haushalt 2017 ein Budget von über einer Milliarde Euro bereitstehe, während für Mittelstand und Handwerk ein Viertel weniger eingeplant würde – zumal der verantwortliche NRW-Umweltminister Remmel damit Maßnahmen finanziere, die teilweise an „Schikane für das Handwerk“ grenzten. Als Stichwort nannte Ritter die „Hygiene-Ampel“. Die rot-grüne Mittelverteilung sei eher ideologisch als sachlich begründet, wie das Landesjagdgesetz zeige. Gäbe es den produzierenden Mittelstand in Südwestfalen nicht und wäre das Land nur auf die schwächelnden Dienstleister an Rhein und Ruhr angewiesen, sehe es für das Wirtschaftswachstum „zappenduster“ aus, so Ritter weiter. Wessen Herz für den ländlichen Raum schlage, der müsse „dem Elend spätestens am 14 Mai an der Wahlurne ein Ende setzen und die Bremse lösen, auf der Rot-Grün insbesondere für das Sauerland“ stehe.

Auch kommunalpolitische Themen wurden an diesem Abend erörtert. Insbesondere die Außendarstellung von Bürgermeister Andreas Reinéry scheint vielen Anwesenden bitter aufzustoßen. CDU-Fraktionsmitglied Thomas Fox: „Der Bürgermeister stellt sich als Heilsbringer der Gemeinde und Erfinder der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen dar, vergisst oder verschweigt jedoch dabei, dass es diese in Kirchhundem schon lange vor seiner Zeit gab. Der Bürgermeister selbst hat noch im Frühjahr des Jahres sich vehement dafür eingesetzt, von der dezentralen Unterbringung abzurücken und zentrale Flüchtlingsunterkünfte in den Gewerbegebieten Welschen Ennest und Würdinghausen zu errichten“.
Harsche Kritik an Bürgermeister Reinéry
Nach der Versammlung brachte Alfred Bierhof dem Landtagskandidaten die einzelnen Bereiche inner- und außerhalb des Schrabben Hofs näher. Ritter: „Das Sauerland lebt auch von Einrichtungen wie dieser, in der Heimat bewahrt, Kultur praktiziert und ein Rahmen für gesellschaftliches Leben geboten wird. Ich komme gerne wieder, am liebsten in anderer Funktion als Kandidat“, warb er abschließend um Unterstützung im Wahlkampf und Teilnahme an der Wahl, die ihm von den Anwesenden zugesagt wurde.
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