Initiative „Energiepark Brachthausen“ will Chancen der Windkraft nutzen
Bürger schließen sich zusammen
- Kirchhundem, 13.04.2022
- Politik
- Von Christine Schmidt
Brachthausen. „Der Wind hat sich gedreht“, sagt Ludwig Hellenthal. Zusammen mit weiteren Mitgliedern der Waldgenossenschaft Brachthausen hat er die Initiative Energiepark Brachthausen (EPB) ins Leben gerufen.
Ludwig Hellenthal beschäftigt die Windkraft sehr. Schon 2019 griff er das Thema für Kirchhundem nochmal auf und erarbeitete Potentialgebiete, die er südlich von Brachthausen sieht.
Hellenthal ist der Auffassung, dass man in Kirchhundem an einem gemeinsamen Konzept arbeiten müsse. Man dürfe nicht nur das Minimalprinzip vor Augen haben, das mache keinen Sinn. Denn unter Angabe von rechtssicheren Gründen könnten abweichend von den Vorgaben weitere Flächen ausgewiesen werden, so Hellenthal. Brachthausen wurde bei der Ausweisung von Vorrangzonen im Gemeinderat nicht als potentielle Fläche aufgeführt.
Die Idee, einen Bürgerwindpark zu errichten, entstand. „Wir wollen den Hut selbst aufhaben“, so der Brachthauser. Dass einige Projektierer schon vorstellig geworden seien, daraus macht Hellenthal kein Geheimnis. Verträge seien allerdings nicht unterschrieben worden – das sei aber an anderen Stellen in Kirchhundem schon geschehen.
„Wir müssen erst mal sondieren. Wir wollen den Schutz von Mensch und Natur und substantiell etwas gegen den Klimawandel tun. Daher suchen wir nach dem Optimum, das braucht Zeit,“, so Hellenthal. Die Initiative ist ein zunächst loser Zusammenschluss von etwa 36 Bürgern, die entweder Privatwaldbesitzer oder Mitglieder der Waldgenossenschaft sind.
Ludwig Hellenthal ist es wichtig, dass die Bürger beteiligt werden. Neben der Stromerzeugung und -speicherung soll auch eine Stiftung gegründet werden, in die die Ertragsgelder fließt. Bei derzeit sieben geplanten Anlagen könne das schon eine bedeutende, jährlich gezahlte Summe für unser Dorf abwerfen, so Hellenthal.
„Wir sprechen hier von einer Fläche von rund 110 Hektar.“ Möglich seien zwei bis zehn Windräder. Auf der Website des EPB werden vor allem die Flächen Vorspanneiche und Breitenberg in den Fokus gerückt.
Man müsse mit Blick auf die Energiegewinnung der Realität ins Auge blicken, so der Brachthauser. Und es sei Zeit, etwas zu tun, um in die Zukunft zu schauen. “Es werden nur noch dort moderne Industrieansiedelungen geben, wo am Standort Energiesicherheit mit ausreichender Energie vorhanden ist.„
Seine Ideen rund um den Energiepark möchte er am Freitag, 22. April, ab 18.30 Uhr in der Schützenhalle Brachthausen in einer Bürgerversammlung vorstellen. „Die Initiative möchte sich einmischen und Vorschläge für geeignete Standorte zur Windenergiegewinnung in sicherer Entfernung zu Brachthausen unterbreiten.“