Im Kindergarten Welschen Ennest wird täglich frisch gekocht - für 60 Kinder

LP-Serie: Ernährung bunt und gesund


  • Kirchhundem, 16.06.2021
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Im St.-Johannes Kindergarten in Welschen Ennest kocht Celine Fischer jeder Tag frisch für die Kinder. von Christine Schmidt
Im St.-Johannes Kindergarten in Welschen Ennest kocht Celine Fischer jeder Tag frisch für die Kinder. © Christine Schmidt

Welschen Ennest. Frisch, gesund und dann auch noch lecker: Im St. Johannes-Kindergarten Welschen Ennest wird jeden Tag selbst gekocht – und das für 60 Kinder. Seit sieben Jahren hat sich dieses Konzept für Leiterin Susanne Meyer absolut bewährt.


Schon morgens bekommen die Kinder mit, dass hinter der Küchentür geschnibbelt und gekocht wird. Der leckere Duft zieht durch den Flur und macht natürlich Lust auf mehr. „Was gibt's heute zum Essen?“, fragen die Kinder dann neugierig bei Köchin Celine Fischer nach. Susanne Meyer, Leiterin des Kindergartens, der zum Trägerverein Kits GmbH gehört, erklärt, dass es wichtig sei, dass die Kinder den gesamten Prozess schon morgens mitbekommen.

Zweimal die Woche beliefert ein Biomarkt den Kindergarten und stellt frische Lebensmittel zur Verfügung. Zu etwa 85 Prozent werde alles von dort bezogen, betont Susanne Meyer. Das Fleisch kommt auf einer Metzgerei aus Littfeld – ausschließlich Rind und Geflügel wird verarbeitet. „Wir verwenden überwiegend regionale und saisonale Produkte“, so Meyer. Wenn sich die Kinder im Winter Erdbeeren wünschen, erklären wir, warum das eben nicht geht.

Es darf auch mal Pizza sein

Genau. Auch die Kinder dürfen sich wünschen, was sie mittags auf dem Teller haben wollen. „Wir achten sehr auf eine ausgewogene Ernährung“, betont die Leiterin. Aber natürlich gibt es auch mal zum Nachtisch einen Muffin oder Eis oder vor Weihnachten wird Pizza bestellt.

Grundsätzlich wird aber sehr darauf geachtet, dass sich die Kinder gesund und ausgewogen ernähren. Susanne Meyer erzählt, dass im Kindergarten immer Naturjoghurt und Müsli bereitstehen und sich jedes Kind davon nehmen darf. Anfangs sei das für manche Kinder ungewohnt gewesen, keine übersüßten Joghurts zu essen, aber mit der Zeit habe sich das super eingespielt.

Der Plan zeigt den Kindern, was es an welchen Tagen zu Mittag gibt. von Christine Schmidt
Der Plan zeigt den Kindern, was es an welchen Tagen zu Mittag gibt. © Christine Schmidt

„Ja, es gibt auch Kinder, die zum Beispiel keinen Brokkoli oder Rotkohl kennen. Das liegt wohl einfach im Trend der Zeit“, so die Leiterin. Umso wichtiger sei es, die Kinder nicht zum Probieren zu zwingen.

Susanne Meyer schmunzelt: „In der einen Woche lieben die Kinder Erbsen und in der anderen essen sie es schon nicht mehr – das sind immer unterschiedliche Phasen.“

Jetzt läuft alles routiniert

Auch Köchin Celine Fischer musste sich dran gewöhnen, für 60 Kinder zu kochen. Gar nicht so einfach, wenn man die Mengen berechnen muss. „Jetzt ist es umgekehrt“, lacht die Köchin, „Jetzt koche ich zu Hause immer viel zu viel.“

Seit sieben Jahren ist sie die Frau am Herd im St. Johannes-Kindergarten. Zweimal die Woche bekommt sie Unterstützung beim Kochen, gerade für die aufwändigeren Gerichte. Das Zeitmanagement sei nicht immer einfach. Wann stelle ich die Kartoffeln an, wenn um 12.15 Uhr das Mittagessen beginnt? Aber auch das laufe nun routiniert ab. Vier Stunden plant sie jeden Tag für die Vorbereitungen ein.

Im St.-Johannes-Kindergarten in Welschen Ennest kocht Celine Fischer jeder Tag frisch für die Kinder. von Christine Schmidt
Im St.-Johannes-Kindergarten in Welschen Ennest kocht Celine Fischer jeder Tag frisch für die Kinder. © Christine Schmidt

„Durch die Menge und Anzahl rechnet sich das frische Kochen auf jeden Fall“, berichtet Susanne Meyer. 2,50 Euro kostet eine warme Mahlzeit. „Wir würden das nicht wieder abgeben wollen“, so die Leiterin, das stehe in keinem Verhältnis zu anderen Systemen.

Und was steht so auf dem Speiseplan? Hähnchen mit Bratkartoffeln, Spätzle mit Röstzwiebeln, freitags ist immer Suppentag und montags Obsttag. Mhhh, lecker.

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