Haushalt 2019: Herausforderungen für die Gemeinde Kirchhundem
Investitionen dringend erforderlich
- Kirchhundem, 11.12.2018
- Von Kerstin Sauer

Kirchhundem. Rekord-Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Ein Defizit, das durch die Ausgleichsrücklage gedeckt werden kann. Und selbstständige Entscheidungen ohne Einfluss der Aufsichtsbehörde. Was sich beim Haushalt 2019 für die Gemeinde Kirchhundem auf den ersten Blick gut liest, offenbart auf den zweiten Blick, dass das kommende Jahr einige Herausforderungen bereithält.

So konnte 2015 die Haushaltssicherung verlassen werden, 2016 (1,2 Millionen Euro) und 2017 (860.000 Euro) konnten Jahresüberschüsse erreicht werden, so dass die Ausgleichsrücklage Ende 2017 bei 2,4 Millionen Euro lag. Und war im Haushaltsplan für 2018 ein Fehlbetrag von 2 Millionen Euro eingeplant, so „ist nicht ausgeschlossen, dass wir auch im vierten Jahr den Haushaltsausgleich schaffen“, so Saskia Zschegel. Ob die „rote Null“, erklärte Bürgermeister Reinéry, kommt, werde erst im Mai/Juni 2019 amtlich.

Und Tatsache sei: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden wieder sinken, wie Prognosen für 2019 und Gespräche mit Unternehmern untermauerten. So hat die Gemeinde Kirchhundem für den Haushalt 2019 „nur“ noch 7,7 Millionen Euro eingeplant. „Ein Schnitt aus den vergangenen Jahren, um einen Wert benennen zu können“, erklärt Saskia Zschegel die Zahl.

Doch das wird schwierig – und das wissen auch der Bürgermeister und die Kämmerin. Stichworte wie sinkender Geschäftsklimaindex, Abschreibungen und Sondereffekte wie Brückenabriss, Starkregenereignisse und Sanierungsstau spielten da eine Rolle. Ganz zu schweigen von der Kreisumlage, die 2018 bei 8,2 Millionen Euro lag und 2019 auf 8,5 Millionen Euro steigt.
Auch das Thema Infrastruktur bereitet Bauchschmerzen. „Seit Jahren erleben wir erheblichen Substanzverlust, stetig sinkendes Anlagevermögen, wir können nicht einmal die Abschreibungen unseres Infrastrukturvermögens ausgleichen. Wir erleben eine gefährlich defizitäre Investitionstätigkeit“, betonte Reinéry.
Der Haushaltsplan wird dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 13. Dezember, zugeleitet und anschließend in den Fraktionen beraten. Nach dem Bürgerhaushalt am 10. Januar soll der Haushalt in der Sitzung am 14. Februar verabschiedet werden.
