Haus Hulankes: Außer Gesprächen noch nichts Konkretes

Wohnraum für Geflüchtete dringend benötigt


  • Kirchhundem, 05.10.2023
  • Politik
  • Von Christine Schmidt
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Das Haus „Hulankes“ in Heinsberg. von Archivfoto: Nils Dinkel
Das Haus „Hulankes“ in Heinsberg. © Archivfoto: Nils Dinkel

Heinsberg. In Heinsberg brodelt die Gerüchteküche. Die Dorf-AG ist besorgt über die Zukunft des Haus' „Hulankes“ in der Ortsmitte. Ziehen hier bald Flüchtlinge ein? Kauft die Gemeinde das historische Gebäude? Außer Gesprächen gebe es noch nichts Konkretes, sagt Verena Gräbener, Vetreterin des Bürgermeisters, auf LokalPlus-Nachfrage.


Fakt ist, dass das Land die Kommunen immer wieder auffordert, neue Geflüchtete aufzunehmen. Wohnraum ist knapp, und es kommen immer mehr Menschen. Das stelle kleine Kommunen wie Kirchhundem natürlich vor Herausforderungen, so Gräbener. „Wir suchen immer nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten. Und die nächsten Jahre kommt sicher noch mehr auf uns zu.“ Aktuell müsste die Gemeinde Kirchhundem eigentlich noch 87 Menschen aufnehmen.

Daher ist die Verwaltung ständig auf der Suche nach Unterkünften. Und so ergab sich schon vor ein paar Jahren die Möglichkeit in Heinsberg. Das Haus Hulankes gehört zum Hotel Schwermer und bietet aktuell 18 Zimmer, mit Platz für bis zu 45 Personen.

Mögliche Option

Hin und wieder wurden seit der Flüchtlingswelle immer mal Menschen dort in Einzelzimmern untergebracht, wenn der Platz knapp war. „Es gibt nicht viele Objekte, wie das Haus Hulankes auf dem Gemeindegebiet. Es ist baulich in Ordnung, eingerichtet und sofort nutzbar“, sagte Bürgermeister Björn Jarosz in der letzten Ratssitzung.

Es sei eine Option, die die Gemeinde in Erwägung zieht. Die Heinsberger fühlen sich dabei übergangen. In der Ratssitzung kam die Frage auf, ob die Bürger und Anwohner in Heinsberg bei der Entscheidung mit einbezogen werden, oder, ob die Verwaltung in der Lage sei, dort ein „Gemeindehaus“ zu gründen.

Gutachten wird erstellt

Mit dem Eigentümer Bernhard Schwermer habe es lediglich Gespräche gegeben, das gesamte Gebäude zu mieten oder eventuell auch zu kaufen. Bevor es da in eine Kaufverhandlung gehe, müsse aber erst mal ein Gutachten erstellt werden, das beim Kreis Olpe beauftragt wurde, bestätigt Gräbener. Es gebe noch gar keine Grundlage für Diskussionen.

Auch an anderen Stellen bereite man sich auf das vor, was in den nächste zwei bis drei Jahren erwartet wird. „Wir stellen Bauanträge, das heißt nur, dass wir einfach die Möglichkeiten haben wollen und lieber jetzt eine Genehmigung haben, damit wir kurzfristig reagieren können“, so die Vertreterin des Bürgermeisters.

Die Gemeinde wolle vermeiden, Menschen in Turnhallen unterzubringen und auch Container sollten eigentlich nicht die erste Option sein. „Bislang haben wir das auch immer gut hinbekommen“, so Verena Gräbener.

Info

Aktueller Sachstand zum geplanten Neubau, Umbau, Anmietung von Unterkünften:

Container: Schulsportanlage Sekundarschule => aktuell läuft Bauvoranfrage für etwa 50 Personen, dann würde die Maßnahme Kirchhundem, Vasbachkapelle (siehe unten) wegfallen

Container: Welschen Ennest, Am Wolfshorn => Bauantrag gestellt für 34 Personen (Einzelpersonen)

Container: Kirchhundem, Vasbachkapelle => zurzeit in Prüfung (Verhandlung mit Eigentümern etc.) für etwa 50 Personen

Anmietung:

  • Fix: Oberhundem, Wohnung für 8 Personen
  • Fix: Kirchhundem, Haus für eine Familie bzw. 6 Personen
  • Mehrere in Prüfung befindliche Wohnungen und Häuser für etwa 15 Personen
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