„Gräueltat“ macht 23-jährigen Hühnerzüchter aus Würdinghausen sprachlos
Unbekannter tötet mehr als 50 Masthähnchen
- Kirchhundem, 22.02.2022
- Blaulicht
- Von Nils Dinkel
Würdinghausen. Ein schauriges Bild bot sich Jonas Hille, als er am Sonntagmorgen, 20. Februar, zu seiner Hühnerfarm kam: Unbekannte hatten mehr als 50 seiner Masthühner auf grausame Art und Weise getötet. Er erstattete Anzeige (LokalPlus berichtete).
Jonas Hille ist immer noch sprachlos. Dem 23-Jährigen ist ein einziges seiner Masthähnchen übrig geblieben. „Das stand so dermaßen unter Schock, dass ich nicht weiß, ob es die Geschehnisse überlebt“, so der 23-Jährige. „Das war schon brutal, was hier passiert ist!“, so der Betreiber des “Country Farm Geflügelhofs“.
Nach seinen Angaben sei es auch für die gerufene Polizei eine nicht alltägliche Gräueltat gewesen. Er hatte die Mast-Tiere nur eine Woche in seinem Besitz, als sich Unbekannte an den Tieren zu schaffen machten. Von einem möglichen Täter fehlt jede Spur. Anhand der Fotos, die Jonas Hille der LokalPlus-Redaktion zeigt, ist zu erkennen, dass die Tiere mit einem scharfen Gegenstand erstochen wurden.
Immerhin seien die etwa 200 Eier legenden Hennen im Stall verschont geblieben. Der Zaun sei zwar beschädigt worden, aber an die Hühner sei der Täter nicht heran gekommen. Am Montagmorgen, 21. Februar, ließ Jonas Hille die getöteten Tiere nach Freigabe der Polizei abholen und entsorgen.
„Eigentlich habe ich die Freilandhähnchen in einem anderen Stall untergebracht. Wegen der Unwetter habe ich sie umgepackt. Nun sind sie tot“, erzählt der Hobby-Landwirt, der neben seinen eigenen Brathähnchen auch Eier, Nudeln und Likör produziert.
Zwei Mal täglich versorgt Jonas Hille die Tiere, deren Stall und Wiesenfläche sich abgelegen im Wald befinden. „Das muss zwischen 18 und 24 Uhr passiert sein“, sagt er. Seine Mutmaßung unterstreicht er damit, dass die Wasserbehälter noch ziemlich gefüllt gewesen seien. Um 18 Uhr sei er letztmals bei den Tieren gewesen. Ein Baum, der die Zufahrt zum Gelände versperrte hätte, sei am nächsten Tag entfernt worden.
„Es war der erste Angriff. Vorher ist noch nie etwas passiert“, erzählt Jonas Hille. Im Umkreis von 500 Metern wohne niemand. Daher störe er niemanden durch eventuellen Lärm oder Geruch. Diese Fläche sei bewusst gewählt worden, als er vor eineinhalb Jahren mit der Aufzucht von Hähnchen begann.
Neben der schockierenden Bilder, die sich in dem Kopf des Baumaschinenführers eingebrannt haben, ist Jonas Hille auch ein wirtschaftlicher Schaden entstanden. Versichern hiergegen konnte er sich nicht. Die Hähnchen, die er nach etwa zwei Monaten in Bad Berleburg schlachten lässt, hätten einen vierstelligen Gewinn beschert.
„Alle Hähnchen, die eineinhalb bis zwei Monate von mir aufgezogen worden wären, hätten bereits einen Abnehmer gehabt. Denen muss ich jetzt leider absagen“, so Jonas Hille. Denn eine Sorge treibt den 23-Jährigen um: „Die Tiere wurden gezielt getötet. Wer sagt mir, dass es nicht noch einmal kommt?“
Seine Hühner-Aufzucht lässt der 23-Jährige nun erst einmal pausieren. „In etwa einem Vierteljahr ist mein Kangal-Hirtenhund so weit, dass er die Tiere beschützen kann. Dann geht es weiter“, erzählt er. Die Schäden hat er bereits repariert.
Die Polizei nimmt Hinweise unter Tel. 0 27 61/9 26 90 entgegen.